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DIE VERSILBERUNG
Mein Hirn ist draußen auf dem Meer
Im nassen Wind auf dem Segelschiff.
Wasser, Wasser.
Es planscht.
5
Ein Mummelgreis hinkt über die Gasse. Er will zu mir.
Ich hör’ ihn tapern auf der Stiege –
Möven hacken sich Futter
Von seinem Scheitel.
10
Es klopft. Er kommt.
Ich schlottre im braunen Mantel.
Er schüttelt mir die Hand.
Ich nicke. Er hustet.
Die Schiffsglocke bimmelt.
15
Es regnet Platz in Südsüdwest.
Der Tapergreis quetscht meine Daumen,
Einen nach dem andern,
Und horcht in mein Antlitz –
Sein Auge stochert in dem meinen,
20
Und findet den Menschen nicht – Ein fauler Fisch
Hebt schleimigblau
Sein Moderhaupt aus dem Schlamm –
Die Möven kreischen durchs Gemach
25
Und suchen Futter auch auf meinem Scheitel...
Empfohlene Zitierweise:
Hanns von Gumppenberg: Das teutsche Dichterroß. Callwey Verlag, München 1929, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gumppenberg_Dichterross_0106.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Hanns von Gumppenberg: Das teutsche Dichterroß. Callwey Verlag, München 1929, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gumppenberg_Dichterross_0106.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)