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Reize schwerlich den Eindruk auf mich machen dürften, den sie gegenwärtig auf mich machen; aber zu eben der Zeit werde ich andre Vorzüge an ihr zu schäzzen wissen, die ich bis dahin weniger zu schäzzen wußte – ich meyne die Vorzüge des Geistes: so erinnere ich mich, daß ich als ein kleines Kind zur Weihnachtszeit gierig nach Marzipan und Torte grif und reellere Geschenke nicht einmal des Anschauens würdigte – Liebes Mädchen! Das hier (indem er sie in die Bakken kneipt) und das da (indem er sie umspannt) ist Marzipan und Torte; aber das hier (auf ihren Kopf) und das da (auf ihr Herz zeigend) sind Realitäten, die nimmer im Werth fallen und an mir den feurigsten Verehrer haben.

Louise. Je nun; wenn der Herr Pastor und seine liebe Gattinn nichts dagegen haben, so will ich’s schon wagen, in Ihrer angenehmen

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Karl Ferdinand Daniel Grohmann: Wohlthat für Wohlthat, ein Schauspiel in zween Aufzügen. J. C. D. Müller, Riga 1790, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grohmann_-_Wohlthat_f%C3%BCr_Wohlthat.pdf/28&oldid=- (Version vom 29.12.2023)