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85 ‘Frühlingsmythus’ (A³ B C D E). Busch S. 69 nr. 28 ‘Die zwei Brüder’ (A³ B C D E; der Held kommt in einem verwünschten Schloß um, wo er zwei Jungfrauen erlösen wollte, vom Bruder belebt). Aus Oldenburg bei Strackerjan ² 2, 476 nr. 630 ‘Die drei Hunde’ (B C) und 2, 486 nr. 631 ‘Waterpeter und Waterhinnerk’ (die ausgesetzten Kinder eines Edelfräuleins und eines als Putzmacherin verkleideten Schneiders, B C). – Aus Mecklenburg bei Bartsch 1, 474 nr. 2 ‘Siegfried-Märchen’ (A¹ B C D E). – Aus Pommern bei Haas 1891 nr. 225 ‘Von dem Vogel, der goldene Eier legt’ (A¹ B C D E F). Bl. f. pomm. Volksk. 3, 5 ‘Hans der Drachentöter’ (B D C E). 6, 101. 125 ‘Das Goldvögelchen und der arme Philipp’ (entstellt). – Aus Westpreußen bei Behrend nr. 11 ‘Das goldene Ei’ (A¹ B C). – Aus Ostpreußen bei Lemke 2, 221 ‘Die Besenbinder’ (A¹ B, Wunschmantel und Stiefel erbeutet, Hofgesellschaft in Esel verwandelt) und 2, 147 ‘Prinz Katt’ (A³ C).

Friesisch bei Dykstra 2, 35 ‘De twee gelijke broders’ (A³ B C D E F). – Vlämisch bei Joos 3, 29 nr. 8 ‘Van drij broeders’ (A³ D C E). De Mont en de Cock, Wondersprookjes S. 78 nr. 10 ‘Van de drie visscherszonen’ (A³ D E) = Revue des trad. pop. 2, 359. Vermast p. 34 ‘Het goudvogeltje’ (A¹ C, dann der Krautesel nr. 122) und p. 66 ‘Van drie zonen, drie boomen, drie paarden en drie honden’ (A³ C D E). Dagegen kommt bei Wolf, Wodana S. 67 ‘De dankbare dieren’ = Wolf, DMS. S. 112 nr. 23 kein Brüderpaar vor, und der Held überwindet den Drachen, weil er von den dankbaren Tieren die Fähigkeit erhalten hat, die Gestalt eines Löwen, Adlers und einer Ameise anzunehmen. – Dänisch in Grundtvigs hsl. Verzeichnis nr. 25 ‘Tvilling- eller fostbrøderne’. Grundtvig, Folkeæv. 1, 80 nr. 8 = Leo 1, 277 ‘Die Zwillingsbrüder’ (A³ B C D E F. Ritter Rot). Bei Etlar ³ S. 157 ‘Fosterbrøderne’ (Paul und Peter. C D E) erzählt die Prinzeß, die dem falschen Ritter geschworen, keinem lebenden Wesen den Hergang bei der Tötung des Unholds zu offenbaren, dies dem Ofen; vgl. unten zu nr. 89 und 127. Bei Kamp 1, 18 nr. 2 ‘Lavris og hans broder’ (B C F) nimmt der Held drei einäugigen Frauen ihr Auge fort[1] und erhält dafür ein


  1. Dieser Zug, der bei Müllenhoff S. 453 ‘Rinroth’, bei Asbjörnsen-Moe nr. 24 ‘Lillekort’ und toskanisch im Archivio 1, 53 ‘La maga’ = Pitrè, Nov. tosc. nr. 1 wiederkehrt, erinnert auffällig an die Perseussage bei Pherekydes (Müller, Fragm. histor. Graec. 1, 76) und Apollodor 2, 4, 2, wo der Held den drei Gräen, die zusammen nur ein Auge besitzen, dieses entreißt. Vgl. noch Hartland, Perseus 3, 164.
Empfohlene Zitierweise:
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 536. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_536.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)