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‘Katarin und Jannadschi’ (nur der Anfang; dann das Thema der dummen Frau). – Spanisch bei F. Caballero, Cuentos andaluces 1861 p. 65 ‘Las animas’ = Jb. f. roman. Lit. 3, 214 (drei selige Geister helfen spinnen, nähen und sticken und erscheinen bei der Hochzeit als mißgestalte Hexen). Bibl. de las trad. pop. esp. 1C, 167 nr. 13 ‘Las tres fayas’ (aus Estremadura) = Sébillot, C. esp. p. 53 (ähnlich Basile). Busk, Patrañas 1870 p. 193 = Sébillot p. 99 ‘Ce qu’ Ana voyait dans le rayon de soleil’ (ausgeschmückt. Die drei Feen verlangen von Lolita, daß sie drei alte kranke Weiber aus dem Spitale einlade). – Portugiesisch bei Consiglieri-Pedroso S. 79 nr. 19 ‘The aunts’ (drei Weiber helfen der Königsbraut ein ganz feines Hemd anfertigen, ihn auf drei Meilen weit verstehen und eine Strähne Faden aufwinden). Braga 1, 18 nr. 7 ‘As fiandeiras’. – Baskisch bei Webster p. 52 ‘The pretty but idle girl’ (Marie Kirikitoun. Namen merken) = Cerquand 1, 41. 2, 9. – Griechisch aus Zakynthos bei B. Schmidt S. 65 nr. 1 ‘Die Faulenzerin’. Die Helferinnen heißen Mytú, Tsachilú und Kolú, d. i. Großnase, Lippe, Gesäß. Wohl identisch damit ist Laboulaye, Nouveaux contes bleus: ‘La paresseuse’. – Rumänisch bei P. Schullerus nr. 78 ‘Die Spinnerin’ (Siebenb. Archiv n. F. 33, 554. Die Helferinnen heißen der h. Donnerstag, Freitag und Sonnabend). – In der kroatischen Erzählung aus Karlstadt bei Strohal 1, 144 nr. 34 sind die drei Spinnerinnen nicht übermenschliche Wesen, sondern Hexen und Tanten der Braut; sie erscheinen als Verwandte auf der Hochzeit. In einer zweiten aus Warasdin im Kres 4, 87 nr. 5 = Krauß 1, 267 nr. 58 ‘Vom Weibe, das sich den Afterdarm mit eingesponnen’, kommt es gar nicht zum Spinnen, sondern wie in den italienischen Fassungen Visentinis und Sehnellers stellt eine Bettlerin dem Ehemanne die aus dem Spinnen folgenden Körperleiden vor Augen, so daß dieser das eben gekaufte Spinnrad zerbricht. – Slovakisch wie bei Grimm in Slov. Pohl. 20, 393 = Czambel S. 247 aus dem ungarischen Komitat Zips. Erweitert im Sborník mus. slov. spol. 16, 32 nr. 19 (die nicht zur Hochzeit geladenen Hexen schieben der Kindbetterin Hunde unter). – Polnisch aus dem Gouv. Kielce im Zbiór 9, 3, 54 (die drei Helferinnen lassen sich das geloben, was die Jungfrau in einem Jahre haben wird, und geben ihr Kind


    Thymian oder Majoran (Wigström 1, 281f., Schott S. 232), Humle (Sogebundel S. 33), Örta (Sv. landsmålen 5, 1, 125), Salt (Bl. f. pomm. Volksk. 9, 26). Tout-et-Tout (Sébillot, C. 2, 239), Lidt (Asbjörnsen S. 397).

Empfohlene Zitierweise:
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_113.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)