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und ein Glas Bier zum Abendbrod geben, und ging damit schlafen. Als er aber zur Thüre hinaus ging, sagte er zu dem Wirthe und seiner Frau: „daß nur diese Nacht niemand in meine Schlafkammer geht, und ruft: Knüppel aus dem Sack! Es möchte ihm sonst übel bekommen.“ Damit ging er hinauf, und legte sich schlafen.

Als er aber fort war, sagte die Wirthin; „Hast Du’s gemerkt, Mann? Da läßt sich wieder etwas fischen. Das hat der Fremde nicht umsonst gesagt.“

„Ja,“ antwortete der Wirth, „ich hätte beinahe Lust, es doch zu versuchen. Aber freilich! so ein Knüppel könnte keinen Spaß verstehen. Es lautet gar zu verdächtig.“

„Ach, was! verdächtig!“ antwortete die Wirthin. „Gelt, das Esel schlag aus lautete auch verdächtig, und doch ist Dir’s gar wohl bekommen. Wer weiß? der Knüppel bringt uns wohl gar noch größeres Gut, als der Esel. Vielleicht wird man recht gesund oder gar wieder jung, wie man dergleichen ja schon in den alten Mährlein gehört hat.“

„Du kannst wohl Recht haben,“ versetzte der Wirth. „Wir wollen’s gleich einmal versuchen.“ Und bald darauf schlichen sie hinauf in die Stube, wo Thomas schlief,

Empfohlene Zitierweise:
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_174.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)