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Besenstielchen.
Danken wollt’ ich Roselinden,
Denn am Tag hab’ ich zu schaffen;
Abends aber sind die Feste,
Da ich auch nicht kommen konnte.

Schira.
Danken?

Besenstielchen.
 Ja, ich wollt’ ihr danken.
Ach, sie ist so gut und freundlich.
Seit sie hier ist, kam sie immer
Schon zu mir am frühen Morgen.
Manches that sie mir zu Liebe.
Doch vor Allen hat sie heute,
Da ich draussen war im Walde,
Besenreiser dort zu holen –
Denn, Ihr wißt, der Vater kann nicht,
Hält die Besen auf dem Markte
Immer nur noch zum Verkaufe,
Weil er gar zu schwächlich worden,
Da hat sie ihm heut am Tage
Ganz geheilt mit einem Balsam,
Als sie ihn am Markt gesehen.
Dafür wollt ich ihr nun danken.

Empfohlene Zitierweise:
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_108.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)