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Hat er mir nicht schon erwiesen!
Hat er durch den Lebensbalsam
Meinen Vater nicht errettet?
Müßt’ ich nicht undankbar heißen,
Zögert’ ich jetzt eine Stunde
Ihm mit Gleichem zu vergelten?
 (Sie geht ab, Miß Käthchen folgt ihr.)

Schira,
 nach einer Weile kommend.
Wunderlich! sonst träumt’ ich öfter,
Dachte nie daran, daß Wahrheit
Mir ein Traum verkünden könnte.
Aber dieser treibt mich heute
In der Nacht aus meinem Bette.
Und was seh ich? Ja, die Lichter
Brennen hier noch auf dem Tische.
Und wo sollte Roselinde
Denn noch sein? Es schläft schon Alles,
Sie allein ist nicht zu Bette.
Und ihr Bett noch unberühret.
 (Er sieht umher.)
Aber ihre Sachen alle,
Ihre Kleider, ihre Schuhe
Sind noch da, all ihr Gepäcke.
 (Er sieht den Zauberspiegel und nimmt ihn.)

Empfohlene Zitierweise:
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_104.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)