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an, an allen Enden zugleich. Aber die Würmer erwachten erst vom tiefen Schlafe, als die Flammen schon hoch aufschlugen, und über ihnen zusammenflackerten, und versuchten aufzustehen und von dannen zu fliehen. Ehe sie sich aber der Fesseln zu entledigen vermochten, hatten sie schon die Flammen ergriffen, und sie brannten unter heftigem Gebrülle und lautem Schlangengezische, und das Drachenfett schmorete aus ihren Leibern heraus, und floß in einem Strom unter dem Scheiterhaufen hervor.

Da stand Adelbert und sprach: „Nun könnte man ja wohl thun, wie der hörnerne Siegfried, und sich baden in dem Fette, daß man auch hörnern würde, gleich ihm. Ich mag aber kein starker Kriegsheld sein auf Erden, und was ich nicht blos mit dem Saitenspiel und Gesang mir erwerbe, das will ich mit roher Kraft nicht erzwingen!“ Und damit wandte er sich ab zur Stadt, und sein alter Knappe Leuthold mit ihm, daß er ihm die Herberge zeige.

Aber das Volk hatte sich um sie gesammelt, und begleitete sie mit Frohlocken hinauf, und führte sie vor den König des Landes, der in selbiger Stadt seinen Hof hielt. Der König empfing aber den Junkherr mit großen Holden und Ehren, und bot Adelberten mit Leuthold Herberge an in seinem Schlosse, und bat ihn, bei ihm zu bleiben etliche

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Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 2. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_II_109.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)