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Der Hautsee.

Zwischen Marksuhl und Vach, an der Leipziger Straße nach Frankfurt, giebt es bei dem hessischen Dorfe Dönges einen kleinen See, den man „Hautsee“ nennt, weil ein kleines Insekt, gleich einer Haut, auf seiner Oberfläche in großer Menge wie ausgespannt liegt. Dieser See ist wegen einer schwimmenden Insel merkwürdig, die er trägt. Sie gleicht einem Wäldchen, das mit Birken und Buschwerk bestanden ist, zwischen welchem hohes Gras wächst, und wird vom Winde hin und her getrieben. Die Zeit und die Art ihres Ursprungs ist unbekannt, aber sie soll schon sehr alt seyn.

Wenn der Vorüberziehende mit Vergnügen beim Anblicke dieser seltnen Naturerscheinung

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 311. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/350&oldid=- (Version vom 1.8.2018)