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gewesen, sie so gewissenhaft abzulegen. Allen übrigen wird der schärfste litterarische Spürhund nicht fremdes abriechen, es müste denn seyn, daß die Geschichte von Lenardo und Blandine in alten Novellen, unter dem Namen Guiscardo und Gismunda, ähnlich, die Schnurre der Weiber von Weinsberg aber in alten Chroniken vorkomt; und endlich die Handlung des braven Mannes als wahr erzält wird. Wenn aber dies der Originalität Eintrag thut, so bleibt, – si parva licet componere magnis – selbst Shakespear der poetische Schöpfer nicht mehr. Einige wenige meiner Lieder sind in Ramlers lyrischer Blumenlese anders erschienen, als ich sie zuerst in den Almanachen gegeben hatte. Was ich für Verbesserung hielt, das habe ich hier aufgenommen. Wo mir aber die neue Lesart blos Veränderung schien, da glaubte ich berechtigt zu seyn, die meinige vorzuziehen. Vielleicht irre ich, sowol hier, als dort.

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Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite XIV. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/45&oldid=- (Version vom 1.8.2018)