Seite:Goethe Götz von Berlichingen WA Bd 8 122.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Götz. Bei meinem Eid, ich verkenn’ euch nicht, meine Herrn.

Rath. Ihr thut eure Schuldigkeit.

Götz. Von ganzem Herzen.

Rath. Setzt euch.

Götz. Da unten hin? Ich kann stehn. Das Stühlchen riecht so nach armen Sündern, wie überhaupt die ganze Stube.

Rath. So steht!

Götz. Zur Sache, wenn’s gefällig ist.

Rath. Wir werden in der Ordnung verfahren.

Götz. Bin’s wohl zufrieden, wollt’ es wär von jeher geschehen.

Rath. Ihr wißt wie ihr auf Gnad und Ungnad in unsere Hände kamt.

Götz. Was gebt ihr mir wenn ich’s vergesse?

Rath. Wenn ich euch Bescheidenheit geben könnte, würd’ ich eure Sache gut machen.

Götz. Gut machen! Wenn ihr das könntet! Dazu gehört freilich mehr als zum Verderben.

Schreiber. Soll ich das alles protocolliren?

Rath. Was zur Handlung gehört.

Götz. Meinetwegen dürft ihr’s drucken lassen.

Rath. Ihr wart in der Gewalt des Kaisers, dessen väterliche Gnade an den Platz der majestätischen Gerechtigkeit trat, euch anstatt eines Kerkers Heilbronn, eine seiner geliebten Städte, zum Aufenthalt anwies. Ihr verspracht mit einem Eid euch wie es

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_122.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)