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Reiter. Ihn und drei Reiter.

Elisabeth. Wie ging’s zu, daß ihr so lang ausbleibt?

Reiter. Wir lauerten auf ihn zwischen Nürnberg und Bamberg, er wollte nicht kommen, und wir wußten doch, er war auf dem Wege. Endlich kundschaften wir ihn aus, er war seitwärts gezogen, und saß geruhig bei’m Grafen auf dem Schwarzenberg.

Elisabeth. Den möchten sie auch gern meinem Mann feind haben.

Reiter. Ich sagt’s gleich dem Herrn. Auf! und wir ritten in Haslacher Wald. Und da war’s curios: wie wir so in die Nacht reiten, hütt’ just ein Schäfer da, und fallen fünf Wölf in die Heerd’ und packten weidlich an. Da lachte unser Herr, und sagte: Glück zu, liebe Gesellen! Glück überall und uns auch! Und es freuet’ uns all das gute Zeichen. Indem so kommt der Weislingen hergeritten mit vier Knechten.

Maria. Das Herz zittert mir im Leibe.

Reiter. Ich und mein Kamerad, wie’s der Herr befohlen hatte, nistelten uns an ihn, als wären wir zusammengewachsen, daß er sich nicht regen noch rühren konnte, und der Herr und der Hanns fielen über die Knechte her und nahmen sie in Pflicht. Einer ist entwischt.

Elisabeth. Ich bin neugierig ihn zu sehn. Kommen sie bald?

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Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_023.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)