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Vorbrugg von Pfersee 1834; 24. Julius Schatz von Schweinfurt seit 1868 bis 1909.

Bis aufs Jahr 1806 standen immer reformierte Pfarrer der reformierten Gemeinde Grönenbach vor; seit Herrn Rehm aus Memmingen sind es Pfarrer lutherischer Konfession – offiziell aber heißt das Pfarramt „kgl. reformiertes Pfarramt“. – Bis zur Säkularisation hatte die hiesige reformierte Gemeinde keine kirchliche Oberbehörde, sondern es waltete wie auch in der ganzen Gemeindeverfassung ein ziemlich demokratischer Geist vor. In wichtigen Angelegenheiten wandte man sich an den „Antistes“ von Zürich, der seinen Rat niemals vorenthielt. Im Jahre 1809 wurden in Bayern protestantische Dekanate gebildet und die Grönenbacher reformierte Gemeinde dem protestantischen Dekanat Kempten zugeteilt, bei welchem sie nur bis 1816 blieb, in welchem Jahre sie dem protestantischen Dekanat Memmingen zugewiesen wurde. Mit dem lutherischen Pfarrer Michael Rehm wurden die Beziehungen zu Zürich gelöst, und seit dieser Zeit stehen, wie bemerkt, protestantische Pfarrer der reformierten Gemeinde Grönenbach vor.

Im Jahre 1825 wurde die reformierte Kirche gebaut resp. restauriert. Dazu wurde eine Kollekte bewilligt und ergab: vom Dekanat Heidenheim 28 fl. 18 kr.; vom Dekanat Haarburg 13 fl. 12 kr.; vom Dekanat Windsbach 21 fl. 21 kr.; vom Dekanat Erlangen 34 fl. 49 kr.; vom Dekanat Windsheim 37 fl. 30½ kr.; vom Dekanat Gunzenhausen 21 fl. 39 kr.; vom Dekanat Rot 10 fl. 6 kr. Anläßlich der Jahrhundertfeier anno 1908 wurde Kirche und Pfarrhaus entsprechend restauriert; der Turm erhielt auch eine neue Uhr anno 1908 und wurde diese Jahrhundertfeier festlich begangen.

Die reformierte Gemeinde in Grönenbach umfaßt die Reformierten und Protestanten in Grönenbach und Zell, in Ittelsburg, Ziegelberg, Herbisried und Schulerloch und einzelnen Gehöften in der Umgegend in einer Seelenzahl nach der Volkszählung vom Jahre 1905: Reformierte 358 und Protestanten 162.

Die kath. Pfarrgemeinde Grönenbach umfaßt die Marktgemeinde Grönenbach und 25 Filialen: Au mit Tiefenau und Schönau; alle drei inkorporiert 1809; Brandholz inkorporiert 1809; Gmeinschwenden, Greith, letzteres inkorporiert 1809; vorderes Gsäng, hinteres Gsäng, Herbisried, Hörisberg, Schoren, inkorporiert 1863; Raupolz, Rechberg, Rotenstein, Schulerloch, Schwenden, Seefeld, Streiffen, Thal, Ziegelberg, Ziegelstadel, Rothmoos, Oberbinnwang H. Nr. 12, welch letztere zwei seit 31. Juli 1907 inkorporiert sind. Die Seelenzahl