aus Kempten hat damals an der Uhr am Kirchturm von neuem den Zeiger vergoldet und die Wappen daran gemalt um 15 fl. Simon Greiterer zu Zell und Balthasar Hiltensperger zum Syngers, beide Maurer, haben vier Tage am Kirchturm gedeckt. Anläßlich der großen Restauration anno 1884 fand sich in dem zugemauerten östlichen Chorfenster die Inschrift: Renovatum Decan Megglin 1663. Dem entspricht auch die im Neub. Kreisarchiv enthaltene Notiz: „Anno 1663 hat Maller Sebast. Schöpfer aus Schongau, der während der Wintermonate auch interimsweise Schul gehalten, die Altäre gemalt um 400 fl. Verding.“
Anno 1884 wurde die Kirche neuerdings einer Hauptrestauration unterzogen. Hiesiger Herr Landrichter Kerker (1855–1862) hatte den Gedanken angeregt, die ursprünglich gotische, aber später in Barock verzopfte Kirche wiederum zu gotisieren. Schon Pfarrer Winter (1870–1880) hatte einen beträchtlichen Restaurationsfond angesammelt. Die Marktgemeindeverwaltung hier war bei einer allenfallsigen Restaurierung für die Beibehaltung des Barockstiles. Der berühmte Münchner Architekt Hauberrißer, ebenso k. Bauamtmann Linde in Memmingen, wie auch Bischof Pankratius von Dinkel, dessen Rat auch eingeholt worden, waren für Gotisierung, die denn auch ziemlich stilmäßig erfolgte; nur die Fensterbogen im Langhaus blieben, wie sie verunstaltet waren, in ihren Rundbogen. Anno 1746 erfolgte die Reparatur an der Orgel, welche schon Alexander Marschall von Pappenheim anno 1589
Joseph Sedelmayer: Geschichte des Marktfleckens Grönenbach. Kempten 1910, Seite 202. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Marktfleckens_Gr%C3%B6nenbach_S202.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)