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Bedenket umb Gottes willen des wohlgeborenen H. Alexanders, des Heil. Röm. Reichs Eltisten Erbmarschallen, H. zue Bappenheimb uff Gräventhal, Grönenbach, Hezlinshoven, Röm. Kayserl. Raths und bestellten Obersten, vormelts H. Joachims gewesten H. Vaters sel.

Ferner gedenkt umb Gottes willen der wohlgeborenen Frauen Margaretha Erbmarschallin, Freyin zu Pappenheimb, geborene v. Sürgenstein, vorvermelts H. Joachims geweste Frau Muoter.

Nun ist auch angegeben, wie dieser Jahrtag immer gehalten worden: „Am Abend zuvor nach vollendten Vesper und Complet wird eine lange Vigila gesungen, alsdann ob dem Grab „Vesperae defunctorum“. Morgens werden zway hailige Ämpter gesungen, das Erst de Bma Virgine Maria, das andere pro defunctis mit ainer gesprochenen hl. Messe. Nach Vollendung des Ampts werden abermals „ob dem Grab“ Vesperae defunctorum gesprochen, letzlich den Armen ain Almusen gegeben. Nach verrichtem Gottesdienst soll von den 6 fl. 15 kr., so dazue gestifft, Präsent geben werden: dem H. Decano 41 kr., bayden Collegiat-Priestern iedem 40 kr., dem Organisten 40 kr., den zwayen Schuelern (Stifftssingknaben) iedem 10 kr., dem Mesner für läuthen 30 kr., für zwo maß Wein Aufsatz 16 kr., für broth 8 kr., dem Hailig Pfleger für Wachs 20 kr., für Spendtbrot 2 fl.“

Im ganzen waren bis zum Jahre 1641 laut Verzeichnis im Neuburger Kreisarchiv gestiftete Herrschafts-Jahrtage folgende sechs: 1. für Frau Margaretha von Pappenheim, geb. Syrgenstein; 2. für Frau Anna Fuggerin, geb. Pappenheim; 3. für Herrn Hans Philipp von Rechberg; 4. für Herrn Joachim von Pappenheim; 5. für Frau Barbara von Schellenberg; 6. für Herrn Alexander von Pappenheim.

Herr Bonaventura von Fugger ließ nun durch seinen Verwalter 1662 genauest auf Grund aller Aufzeichnungen die Jahrtage, ihre Stiftungskapitalien, Stifter und Beträge an den Jahrtagen aufzeichnen und ist dieses niedergelegt laut Neuburger Kreisarchiv in folgendem:

„Yber solches hin hat die Herrschaft Grönenbach vileicht in conscientia gefunden, daß Sye durch den mit dem Reformator Philipp von Pappenheim anno 1577 und durch den 1593 eingegangenen Receß dem Collegiatstifft merklich viel vergeben, wie auch den Zeller Zehenten und Früemeß-Einkommen zu Altusriedt nit bono jure an sich gezogen und viel Jarlang gaudirt, hat sie angefangen, unterschiedliche pia legata zu erschaffen als:

1°. Sechs Herrschaffts Jahrtäg; 2°. den gesambt Priestern ins Stüfft weg des Zellers Zehent iärlich 100 fl.; 3°. einem Früemesser oder pfarrer zue Altusriedt auch iärlich 100 fl.; 4°. für 2 wochentliche Seelenmessen den Stüfftspriestern insgesambt 52 fl.; 5°. Item für eine wochentliche Lytania de B. M. V. an Sambstag zu musiciren 22 fl. 30 kr.; 6°. dem