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spielte auch bei den späteren Religionswirren in Grönenbach eine wichtige Rolle; davon später. Laut Pfarrakten ist das Spital zwar nach dem Brande wieder aufgebaut worden, ebenso auch die Kapelle oder Kirche. Anno 1721 und 1722 ist das Spital renoviert worden und den 23. Jänner 1723 der erste Gottesdienst, kath. Messe, wieder gehalten worden, nachdem das Kirchlein des Spitales hundert Jahre „öd“ gestanden hatte.

Kirchenportal von Ittelsburg.

Ludwig von Rotenstein und seine Gemahlin sind aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Stifter der jetzigen Leonhardiskapelle in Ittelsburg. Es soll damit freilich nicht gesagt sein, daß sie die Leonhardisverehrung in Ittelsburg erst eingeführt, daß also nicht schon längst früher an dieser Stätte eine Kapelle zu Ehren des hl. Leonhard in Ittelsburg bestanden; wohl aber die jetzige Kapelle ist eine Stiftung dieser beiden edlen Gatten; dafür spricht fürs erste die in Sandstein eingemeißelte Inschrift ob der Eingangstüre der Ittelsburger Kapelle: anno domini mccccxxxviiii (1439) und die links und rechts in Stein eingehauenen Familienwappen (Rotenstein und Hirnhaim); fürs zweite die am St. Ambrosiustag (4. April) 1550 von Diepold Zwicker von Memmingen und der „Gesampten Gepaurschaft der ganzen Gemaind Ittelspurg“ abgegebene Erklärung, daß sie mit Ritter Ludwig von Rotenstein und dessen Bruder Thomas von Rotenstein ihrer St. Leonhardskapelle wegen folgendermaßen übereingekommen seien: „Wenn auch in ihrer Capell über kurz oder lang eine Messe gestiftet werden sollte, so sollen die Opfer dem Pfarrherrn oder Kirchherrn zu Grönenbach zufallen in gleicher Weise, als ob sie in seiner Kirche zu Grönenbach gefallen wären; item es werd eine ewige Meß oder mer und ein Caplan oder mer da gestüfftet und