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Michael Grimm: Sitten, Gebräuche, Aberglauben, Sagen (Gmünd). In: Geschichte der ehemaligen Reichsstadt Gmünd von Anbeginn bis auf den heutigen Tag

gibt seinen Aposteln noch viele gute Lehren und betet schließlich den Lobgesang. Christus ist mit seine Jüngern beim letzten Abendmahl. Der Vorhang verdeckt noch ihn und den Saal. Judas tritt zuerst auf. Nach dem dies geschehen, theilt sich der Vorhang und man sieht den Herrn und seine heiligen Jünger beim Abendmahl. Auf der vordern Bühne begegnen sich Pesalinas der Wirth und Eleazag der Knecht. Während der Herr den Jüngern die Füße wascht, wird von unsichtbaren Engeln gesungen. Der Lobgesang wird von Christus und seinen Aposteln abwechselnd gesprochen und lautet also:

Christus.

Kommet, ihr Kinder, all’ zusammen,
Helft mir loben Gottes Namen!

Apostel.

Jetzt und bis in Ewigkeit,
Sei sein Nam gebenedeit!

Christus.

Wo die Sonn pflegt aufzustehen,
Wo sie unter pflegt zu gehen,

Apostel.

Ist der Nam’ des Herrn bekannt,
Hochgelobt in alle Land!

Christus.

Alle Völker hin und wieder
Seind dem höchsten Gott zu nieder;

Apostel.

Und die Himmel nicht so breit,
Als sein Lob und Herrlichkeit.

Christus.

Wer wie unser Herrscher thronet,
In dem Himmel? welcher wohnet.

Apostel.

In dem Himmel und auf Erd
Wird von ihm die Demuth g’ehrt.

Christus.

Die im Staub der Erde lagen
Dankbar werden annoch sagen:

Empfohlene Zitierweise:
Michael Grimm: Sitten, Gebräuche, Aberglauben, Sagen (Gmünd). In: Geschichte der ehemaligen Reichsstadt Gmünd von Anbeginn bis auf den heutigen Tag. Selbstverlag des Verfassers, Gmünd 1867, Seite 410. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_der_ehemaligen_Reichsstadt_Gmuend.djvu/414&oldid=- (Version vom 1.8.2018)