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Einleitung.
Leben des Neocorus.

Unter allen Quellen, aus denen wir zur Förderung unseres Zweckes schöpfen können, ist bei weitem der reichhaltigsten eine aus der Mitte des Volks selbst: das Geschichtswerk des Neocorus, das bis dahin ziemlich bekannt, doch ungedruckt war.

Das Geburtsjahr des Schriftstellers ist unbekannt; doch muß es in die letzten Jahre vor dem Untergang der Freiheit der Dithmarschen (1559) fallen. Denn er verlebte sein Jünglingsalter in der für sein Vaterland so hart bedrückten Zeit, da es kurz nach der Eroberung in drei Fürstenthümer getrennt war. – Vermuthlich war Oldenwörden sein Geburtsort (im mittleren Landestheil); denn seine ersten Erinnerungen sind aus diesem Ort, woselbst sein Vater Adolf Philipp Schullehrer und zweiter Prediger war. Seine Mutter hieß Catharina.

Die Eltern bestimmten ihren Sohn Johann Adolf (Neocorus hat er sich selbst genannt) der geistlichen Gelahrtheit, und sandten ihn nur auf kurze Zeit, und nicht weit hinaus nach Helmstädt, wo im October 1576 eine Universität gegründet war. Von da aus lernte er das für ihn so merkwürdige Braunschweig kennen, dessen er oft gedenkt, zumal da er sonst sich nicht weit in der Welt umgesehen zu haben scheint.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Heinrich Kolster: Geschichte Dithmarschens. Nach F. C. Dahlmanns Vorlesungen im Winter 1826. Wilhelm Mauke, Leipzig 1873, Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Dithmarschens_Kolster_1873.pdf/20&oldid=- (Version vom 14.6.2018)