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Die Kreuzkirche 1765.


In dieser dritten Periode, der eines überwiegenden Nieder­ganges oder wenigstens längeren Stillstandes, blieb Dresden bis in den Anfang, bis in die dreißiger und vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts.

Die Hauptgründe lagen ja in dem politischen Geschick Sachsens und deren Wirkung gerade auf die Hauptstadt und stärkste Landesfestung. Die Kehrseite der Lage Sachsens als Zwischenland mit nur z. T. günstigen militärischen Grenzen wurde verhängnisvoll, als sich die politischen Ansprüche nicht aufrecht erhalten ließen und der Militärstaat im Norden seinen Siegeslauf begann. So wurde gerade Dresden stark in die kriegerischen Er­eignisse hineingezogen.

Ein größerer Niedergang und nur langsamer Wiederaufstieg der Bevölkerung tritt ein. Erst 1831 ist mit 60 000 die Zahl von 1755 wieder erreicht, während inzwischen Berlin bei Friedrichs des Großen Tode die ersten 100 000 und 1830 schon fast 300 000, fast fünfmal soviel wie Dresden zählt!


Empfohlene Zitierweise:
Georg Hermann Müller: 700 Jahre Dresden. Verlag der Buchdruckerei der Wilhelm und Bertha von Baensch Stiftung, Dresden 1917, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Hermann_M%C3%BCller_700_Jahre_Dresden_1216%E2%80%931916.pdf/37&oldid=- (Version vom 1.3.2024)