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dem Umstand zuzuschreiben, dass in früheren Zeiten gar nicht weit von Schistow eine Stadt existirte, deren Ruinen noch jetzt bei dem Dorfe Nicobi oder Nicupi zu sehen sind, in dem schon Hammer Gross-Nicopolis erkannt hat. Zu Gunsten der Meinung, dass die berühmte Schlacht von Nicopolis in dieser Gegend stattfand, kann noch angeführt werden, dass nach einer alten moldauischen Chronik (Grigorowitsch, O Sserbiu, Kasan, 1859 p. 34) Bajasid die Christen bis an das Ufer der Donau verfolgte. Wenigstens würde der Verfasser dieser Notiz sich anders ausgedrückt haben, wenn das Schlachtfeld sich in der Nähe von Klein-Nicopolis befunden hätte, da diese Stadt hart am Ufer der Donau lag. Die Stadt verdankt ihren Namen einem Siege des Kaisers Heraclius über die Perser und wurde Klein-Nicopolis genannt, um sie von der grossen Stadt desselben Namens zu unterscheiden, die, von Trajan zum Andenken seiner Siege über die Dacier gegründet, nach Jordanis (De reb. Get. c. 18) am Jatrus, d. h. an der Stelle des heutigen Dorfes Nicupi lag, das von den Zeitgenossen Schiltberger’s häufig mit Schistov verwechselt wird. So z. B. liest man bei Gobelin (Pers. aet. VI c. 70): VI (statt IV) cal. Octobris factum est bellum inter regem Ungariae et regem Turcarum apud urbem Saltowe quae apud Graecos Nicopolis vocatur, de qua Jordanes episcopus sie dicit: Trajanus imperator, victis Sarmatis, condidit civitatem in Thracia et vocavit eam Nicopolim, i. e. civitatem victoriae, et est de partibus Bulgariae. Vergebens sagt Forbiger (HB d. Geogr. III, 1096): „Das von Trajan zum Andenken seines Sieges über die Dacier gegründete N. war unstreitig jenes an der der Donau, von welchem die alten Münzen mit der Bezeichnung Νικοπολιτῶν πρὸς ῝Ιστρῳ herrühren, und wenn Jornandes dieses N. an den Fluss Jatrus versetzt, so ist dies wohl nur ein Irrthum und eine Verwechslung, die sich auch aus der Tab. Peut. nachweisen lässt, wo N. an der Donau