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Dass übrigens schon im XIV. Jahrhundert die Zahl der Katholiken im Kaukasus nicht gering war, zeigt folgende Stelle einer Bulle des Papstes Bonifacius IX. vom Jahre 1401 (bei Wadding, angeführt von Kunstmann, 6): … quod retro actis temporibus ad partes orientales quamplurimi devoti viri ordinis fratrum minorum de societate peregrinantium nuncupati Tartariam et mare Bachu pertranseuntes evangelizando apud praefatas partes in Kaydaken patria civitates sc. Comech, Thuma, Tarchu, Dawech, Michaha, una cum castris et villis cum multitudine non pauca ad fidem christianam converterunt.“

Zieht man in Betracht, dass in der Nähe der Kaitaken die Wohnsitze der Kumiken sich befanden und dass dies Volk schon zur Zeit des Massudi (ed. Barbier de Meynard, II, 40) sich zum Christenthum bekannte, so wird man wohl in ihrem Lande die Stadt Comesch der Bulle von 1401 suchen müssen, die gewiss identisch war mit der Stadt Cum oder Comesciah, wo noch im Jahre 1422 ein katholischer Bischof seinen Sitz hatte (Kunstmann, l. c. 7) – wahrscheinlich derselbe Prälat, den Schiltberger einige Jahre später in der Stadt Djulad antraf.

Gewöhnlich muss der Bischof von Cum oder Comech in der Stadt Cum-Magyar des Abul-Feda (ed. Reinaud, II, 283) residirt haben, die keine andere war als die „grosse und schöne Stadt“ Madjar, wo sein Zeitgenosse Ibn-Batuta (ed. Defrémery etc. II, 376 seq.) zusammentraf mit einem spanischen Juden, griechischen Fakiren und Kammerherren der Gemahlin des Chans Usbek, einer Tochter Andronicus III. „der königlichen Frau“. So wenigstens übersetzt Hammer (G. H. 298) den Namen Bayalun, in dem ich gern eine schlechte Lesart des Familiennamens der Prinzessin (Palaeolog) vermuthet hätte.

Noch heute erkennt man die Ruinen von Madjar, in der Nähe des Flusses Kuma. Sie können zum Beweise