Seite:Geographische Bemerkungen zu Schiltbergers Reisen.pdf/13

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

wohin Schiltberger von Derbend aus gekommen war. Wenigstens erstreckten sich die Besitzungen des Tochtamysch längs der Westküste des Kaspischen Meeres bis zum Kaukasus und weiter gegen Süden, da es noch Münzen gibt, die auf seinen Namen in Baku, Schemachi, Schabran und Mahmud-abad geschlagen wurden (Jswl. i. ottsch. ob arch. rosisk. w 1855 r. p. 5). Zugleich wissen wir (Weil, II, 30), dass gerade im Jahre 1387 Tamerlan nicht blos Georgien und Schirvan erobert, sondern auch die benachbarten Provinzen von Kiptschak verwüstet und die Truppen des Tochtamysch zum Rückzüge genöthigt hatte. Während dieses Feldzuges war der Eroberer übrigens nicht bis nach Asak gekommen, das erst im Jahre 1395 in seine Gewalt fiel. Wenn ein ähnliches Unglück diese Stadt schon betroffen haben würde, so hätte der Metropolit Pimen dort 1½ Jahre später schwerlich so viele Venetianer und Genuesen angetroffen. (Nik. Let. IV, 160.)

Der Name Ornatsch erscheint auch in einer alten Liste der Eroberungen Tamerlans (ibid. 259). Der Verfasser dieser Liste zählt sie, wie es scheint, in chronologischer Ordnung auf, so dass wir von ihm nichts über die Lage dieses Ornatsch erfahren, das in der Liste zwischen Ispahan und Ghilan steht, das der Eroberer 1387 unterworfen hatte, d. h. vor der Zerstörung von Charesm und nach der Eroberung von Schirvan.

Dagegen können wir noch zwei andere Zeugnisse anführen, aus denen erhellt, dass die Stadt Ornatsch der Russen irgendwo am untern Terek gelegen haben muss, namentlich:

1) Abulfeda spricht von einer grossen Stadt, gelegen am nördlichen Ufer des Kaspischen Meeres, nicht weit von Astrachan. Nach Reinaud hiess diese Stadt „Antanoudj“, während sie, nach Khonikoff den Namen „Andjac“ führte. Wenn nun die Gelehrten hinsichtlich