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Ara-don, Urs-don u. s. w. aufnahm, durch den Gattungsnamen „Don“ bezeichnen, als ihre türkischen Mitbürger ihn edil oder etil nennen konnten. Man könnte noch hinzufügen, dass der Fluss, von dem Plano Carpini spricht, sich ins Meer ergoss, und dass demnach dieser Fluss eher ins Kaspische Meer mündete, als in den Aralsee, in dessen Nähe Urgendz lag, oder in den mäotischen Sumpf, der sich beinahe bis zu den Mauern Asovs hinzog.

Eben so gut wie diese beiden Städte, nämlich Urgendz und Asov, hätte Origens, das nach Schiltberger auf der Nordseite des Kaukasus lag, die Stadt Arnatsch sein können, von der in einer alten russischen Chronik (Nik. Let. III, 183) die Rede ist; dort liest man: die Pest habe im Jahre 1346 gewüthet in der Horde, in Ornatsch, Astrachan, Sarai, Besdej u. s. w. Dasselbe gilt von einer andern Stelle derselben Chronik (cf. Karamsin, ed. Einerling, IV, n. 385), in der es heisst, ein gewisser „Mamat-Khodja“ habe sich nach Ornatsch geflüchtet und sei dort auf Befehl des Chans Birdibek im Jahre 1358 hingerichtet worden. In diesem Unglücklichen erkennt man leicht den Statthalter von Asak, Mahmud-Khodja el Kharism, wieder, den Ibn-Batuta vor seiner Reise nach Sudak besucht hatte. Herr Heyd (D. ital. H. C. am schwarzen Meere, in d. Z. für allg. Staatsw. XIX, 175) setzt den Aufenthalt des arabischen Reisenden in dieser Stadt ins Jahr 1334. Dagegen spricht jedoch der Umstand, dass Ibn-Batuta in Constantinopel, wohin er von Sudak aus gereiset war, noch den „alten“ Kaiser antraf, unter dem nur Andronicus II († 1332), der Grossvater des regierenden Kaisers Andronicus III, verstanden werden kann und nicht, wie Ibn-Batuta irrthümlich berichtet, der schon im Jahre 1320 verstorbene Michael IX, der Vater dieses Kaisers. Da der Grossvater dieses Letzteren bei dem Araber nicht Andronicus, sondern Djirdjes, d. h. Georg (I. B. ed. Defrémery et Sanguinetti II, 427), heisst, so wäre es möglich, dass er als