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muss Ornas, das von den Truppen Batus im Jahre 1237 während ihres Zugs „gegen die Türken und Russen“ unter Wasser gesetzt wurde – eher am Terek als am Don oder am Djihun gelegen haben, da der grausame Sohn des Djudji vor seinem Aufbruch nach Russland den Feldherrn Subadai in das diesem schon seit dem Jahre 1221 bekannte Land der As oder Alanen, sowie nach Bulgarien beordert hatte. Die Stadt Kernek, deren sich die Mongolen während dieses Feldzugs bemächtigten, könnte eher das im Lande der As oder Alanen gelegene Ornas oder Cornax gewesen als Krementschik, – in dem Beresin nur wegen der nicht sehr grossen Namensähnlichkeit Kernek wieder finden möchte. Jedenfalls behauptet d’Arezac ohne Grund, Plano Carpini habe den Feldzug Batus im Jahre 1237 mit dem vom Jahre 1221 verwechselt, so wie auch Klaproth (Voy. au Caucase, I, 100) irrthümlich auf dies Jahr die Nachrichten bezieht, die dem Rubruquis über den Feldzug Batus in die Krim durch Augenzeugen mitgetheilt worden waren. Noch besser als Rubruquis musste Plano Carpini im Stande gewesen sein, an Ort und Stelle Nachrichten einzusammeln über diesen Feldzug, der nur zehn Jahre vor seiner Reise durch Südrussland statt gefunden hatte; überdies hätte das im Delta des Tereks gelegene Ornas „per immersiones aquarum“ in die Gewalt der Mongolen fallen können, während wir bestimmt wissen, dass sie sich vergebens bemüht hatten, den Lauf des Djihun zu hemmen oder abzuleiten, und dass sie im Jahre 1221 die Stadt Urgendz nur nach einer langen Belagerung und einem siebentägigen Kampfe auf den Strassen und in den Häusern erobert haben (Erdmann, l. l. 410).

Selbst in dem Falle, dass der Fluss, an dem Ornas lag, den Namen Don geführt hätte, den ihm einige Handschriften beilegen, so würde dieser scheinbare Widerspruch sich durch den Umstand erklären, dass die in der Stadt ansässigen Alanen eben so leicht einen Fluss, der in ihrem Lande den