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konnte wahrnehmen die Fülle seiner heilsamen Gnade. Ein Noah, ein Abraham, ein Isaak, Jacob, Joseph, und wie sie alle heißen die Gottbegnadigten, wie gab ihr Leben, ihre eigene Erfahrung ihnen die feste Ueberzeugung, Gott sei die Liebe!

     Aber am herrlichsten, am beseligendsten erschien die heilsame Gnade Gottes in seinem Sohne, in Christo Jesu. Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingebornen Sohnes vom Vater voller Gnade und Wahrheit. Und diese Gnade erschien nicht blos diesem und jenem, nicht einer besondern Menschenklasse, einem auserwählten Volke, sondern allen Menschen. „Also hat Gott die Welt geliebt,“ sagt unser Heiland, „daß er seinen eingebornen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.[1] Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.[2] Gehet hin,“ trug er seinen Jüngern auf, „in alle Welt und lehret alle Völker![3]“ Das ganze Menschengeschlecht soll in ihm einen Heiland,


  1. [Joh. 3, 16]
  2. [Mt. 11, 28]
  3. [Mk. 16, 15: „Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.“ Mt. 28, 19: „Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker…“]
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Johannes Geibel: Ermunterung zur Verläugnung des ungöttlichen Wesens. Lübeck 1807, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geibel_Ermunterung11.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)