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verläugnen das ungöttliche Wesen und die weltlichen Lüste, und züchtig, gerecht und gottselig leben in dieser Welt, und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilandes Jesu Christi; der sich selbst für uns gegeben hat, auf daß er uns erlösete von aller Ungerechtigkeit und reinigte ihm selbst ein Volk zum Eigenthum, das fleißig wäre zu guten Werken.



     Innigste, geistige Verbindung mit Gott ist das wahre Leben des Menschen, theuerste Mitchristen; Eins sein mit dem über alles Erhabenen, mit dem Wesen der Wesen sein eigentlicher Karakter, seine Hoheit und Würde; Liebe zu dem überschwenglich Liebenden seines Lebens Seele, das Triebwerk aller seiner Bewegungen; und ein Wandel vor dem Angesichte Gottes, ein Wirken in Gotteskraft, ein Vollbringen des heiligen Willens des himmlischen Vaters und ein Gefühl der Nähe desselben seine Freude, seine Seligkeit.

     Wie herrlich bist du, o Mensch! Wie ist dir erschienen die heilsame Gnade Gottes, da sie so

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Johannes Geibel: Ermunterung zur Verläugnung des ungöttlichen Wesens. Lübeck 1807, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geibel_Ermunterung08.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)