Anonym: Gedanken eines Layen, über den in des 4ten Bandes 2ten Hefte des Journals v. u. f. Franken eingerückten Aufsatz | |
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4. Wenn man einen Kaplan den alten Spitälern ihre verheimlichten Sparpfennige für Messen abschmusen hört. –
5. Wenn bey der Leiche eines Armen gleich das erste Frage-Wort ist: wer bezahlet die Gebühren? und die gewöhnlichen Seelenmessen unterlassen werden, weil solche niemand bezahlen will oder kann. –
6. Wenn Kapläne, seit der Aufklärung, an Mirakelbilder, Geld, Butterballen, Eyer, Leinsamen, Flachsklösse u. s. w. hängen oder legen, um den einfältig Frommen Appetit zur Nachahmung und Opfern zu machen, und so quasi einen Lockvogel zum Fangen aufstellen. –
7. Wenn der Termin, welcher den Mönchen, vorzüglich aber den Capuzinern zugedacht ist, von Pfarrern und Caplänen mit Flachs- und Eyer-Terminiren vorm Maule weggeterminiret wird.
8. Wenn der Herr Pfarrer Sch – – zu W – – mit Segnen Beschriener, Bezauberter und Besessener sich abgiebet.
9. Wenn sie aus Interesse[1] Eheverlöbnisse
- ↑ Mir fällt immer dabey das vor mehreren Jahren gesehene Gemählde ein, auf welchem der Künstler den Karakter der Geistlichkeit von allen Religionen, die auf Gottes Boden sind, «erstellen wollte. [206]
Anonym: Gedanken eines Layen, über den in des 4ten Bandes 2ten Hefte des Journals v. u. f. Franken eingerückten Aufsatz in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gedanken_eines_Layen,_%C3%BCber_den_in_des_4ten_Bandes_2ten_Hefte_des_Journals_v._u._f._Franken_einger%C3%BCckten_Aufsatz.pdf/9&oldid=- (Version vom 1.8.2018)