Seite:Gedanken eines Layen, über den in des 4ten Bandes 2ten Hefte des Journals v. u. f. Franken eingerückten Aufsatz.pdf/7

Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

Behandlung[1] klagte, und nach geschehener Untersuchung von höchsten Orten noch sträflicher gefunden wurde, als seine Oberen ihn gehalten hatten: allein es würde zu viel Zeit und Platz rauben, und am Ende dabey nichts erwiesen, als daß es widerspenstige und ihren Stand schändende Mönche gibt, gleichwie jeder andrer Stand unwürdige Mitglieder aufweisen kann.

.

 Eben deßwegen sollte man gegen die Capuziner, wie überhaupt gegen alle Mönche, billiger sein, und sie nicht alle Fingerslang herabsetzen. Die Capuziner haben kein beständiges, kein gewisses Einkommen zu ihrem Unterhalte, und müssen von der Gutherzigkeit und (ich will auch einräumen) von dem Fanatismus anderer Leute leben, es ist ihnen also nicht so sehr übel zu nehmen,


  1. Er gab vor, die Oberen seines Konvents haben ihm Gift beygebracht; seine mörderischen Mitbrüder haben ihm mit Prügeln eine Ribbe entzwey geschlagen. Ein pfuscherischer Bader, ein Erzignorant etc. bejahete dem Karl diese beyde Dinge, hetzte und befleiste ihn, statt daß er mit aller Wahrheit zwischen dem Bruder und seinem Konvent einen Verein hätte machen sollen; und so ist der boshafte Bruder mittelst seines weit boshafteren Patrons tiefer gesunken. Der Bader soll sich verantworten, wenn er Muth hat; Gott tröst ihn! er lebt noch.