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noch eine Sünde daraus machten, ein gescheides, Aufklärung verbreitendes Buch zu lesen, den Capuzinern, sage ich, will mans verdenken, und itzt noch die That rügen, daß sie zu jener Zeit einen ihrer Mitbrüder, der etwa verbotene Bücher laß, und sich auf eine den übrigen unbegreifliche Weise im wissenschaftlichen Fache hervorgethan hatte, für einen Haereticum formalem, oder gar für einen Hexemeister hielten.

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 Wie viele unglücklichen Opfer eines herrschenden Vorurtheils hat die Geschichte aufzuweisen, deren Verbrechen heutiges Tages gar nicht geahndet werden würde! Läßt sich wohl denken, daß der in diesem Journale angeführte P. Marianus Gordon eine solche Behandlung zu gewärtigen hätte, wenn er die dermahligen geistlichen Regierungs-Räthe zu Wirzburg zu Richtern haben sollte? Ich wenigsten denke es nicht, und kann nicht anderst vermuthen, als daß der Geist der Zeiten einen Gordon und Anian unglücklich gemacht habe, wenn schon eben der in der Anianischen Geschichts-Bestättigung angeführte P. Mansuet Oehninger zum Beweise dienen kann, daß die Obern der Capuziner nicht so ungerecht verfahren, als mancher unruhige, bösartige und über die beschwehrlichen