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einer vom schwarzen – und in der Augspurger Kritik einer vom braunen – (Geistlichen) Corps hierüber gestritten haben, wobey immer eine gegenseitigen Parteylichkeit mit unter geloffen seyn mag.

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 Die Geschichte des unglücklichen P. Anians will ich in der Hauptsache gar nicht bezweifeln: denn man würde noch schauderhaftere Thatsachen aus den finstern Zeiten aller Ordensstände hervorsuchen können, wenn diese heiligen Ungerechtigkeiten nicht unter die Sekreta Ordinis gehörten. Daß man aber auf den Geist der Zeiten und auf die damahlige fanatische Einfalt der Capuziner keine Rücksicht nimmt, das ist, glaube ich, doch höchst unbillig. Ich kenne einen alten Layenbruder, welcher zur Zeit, wo Anian im Kerker saß, zu Wirzburg wohnte, und bey dessen Begräbnisse gegenwärtig war; dieser behauptet, (und er würde über die lächerliche Behauptung den Martertod leiden) daß Anian einen Bund mit dem Teufel gehabt habe; daß er ein Hexenmeister gewesen sey u. s. w. Auf die Frage, woher und aus weichem Grund er (der alte Layenbruder) dieses wisse, gab er zur Antwort: der Kerl, Anian, hat kein Rindfleisch gefressen, weil er vom Gott sey bey uns schon