Wie Zentnerlast fiel uns aufs Herz
Die Schreckens-Bothschaft – Krieg.
Da Joseph Dich zum Streite rief,
Da weinten wir, und seufzten tief:
Gott, gieb ihm Glück und Sieg!
Der Deinen Flehn erhörte Gott;
Die Bitt’ ist uns gewährt.
Gesund und munter sehen wir
Dich Liebling unsers Herzens hier
Von aller Welt verehrt.
Du Deines Hauses Ehr und Stolz
Der Länder Schutzpatron;
Beseelt durch Deine Tapferkeit
Stürzt sich der Krieger kühn in Streit,
Und Sieg wird ihm zum Lohn.
Selbst an der Spitze Deines Heers
Droht Dir bald Schutz, bald Hieb.
Dich trifft ein Schuß, Dein Heldenherz
Verbirgt der Quetschung herben Schmerz
Den Streitenden zu Lieb.
Die Feinde fallen wie das Gras
Von Sensen abgemäht:
Ein jeder Krieger ist ein Held,
In wenig Stunden liegt das Feld
Mit Leichen übersät.
Doch weg mit Mord und Schlachtgeschrey,
Das Blut mag ich nicht sehn.
Ich bin ein Weib, und folge nur
Der edlen Thaten sanften Spur
Nur Wohlthun ist mir schön.
Anonym: Friedrich Wilhelm, Prinz zu Hohenlohe-Kirchberg in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 2. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Friedrich_Wilhelm,_Prinz_zu_Hohenlohe-Kirchberg.pdf/2&oldid=- (Version vom 14.2.2021)