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Hugo Friedländer: Interessante Kriminal-Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung, Band 7

und hat sich, um für die Wiederherstellung Polens zu wirken, zur Aufgabe gemacht: 1. eine Statistik über die Stärke der europäischen Armeen herzustellen, 2. eine Verbindung zwischen Offizieren polnischer Nationalität anzubahnen, welche sich in deutschen, russischen und österreichischen Diensten befinden und 3. bei allen wichtigen europäischen Ereignissen werktätig einzugreifen. Die Gesellschaft hat bereits mehrfach ihre Tätigkeit entfaltet, so im Jahre 1866 bei dem Garibaldischen Freikorps, 1870/71 unter Wolowski in Frankreich, 1877/78 in türkischen Diensten. Im Jahre 1873 wurden sämtliche Mitglieder von dem Chef des Statistischen Bureaus des französischen Kriegsministeriums, Oberst Samuel, zu Spionendiensten benützt. Im Jahre 1877 wurde das Bureau aufgelöst und Gambetta beauftragte den Wolowski, ein Nachrichtenbureau zu konstituieren, um Mitteilungen über die deutsche, österreichische, russische und italienische Armee zu erhalten. Der Mittelpunkt dieses Bureaus war in Dresden. Kraszewski hatte es übernommen, Nachrichten entgegen zu nehmen und sie zu honorieren. Bei Anwesenheit des Kraszewski in Pau und Tarmer verkehrte er mit Samuel und wurde von diesem Herrn dem Minister Ferry vorgestellt, der ihm eine Dekoration versprach. Als die Verhaftung Kraszewskis in Paris bekannt wurde, ließ General Thibaudin bei dem Baron v. Erlanger Haussuchung halten, da letzterer im Verdachte steht, deutscher Agent zu sein. Um jedoch dieses Motiv zu verdecken, gab man an, es handle sich um die Untersuchungsangelegenheit der „Union générale“. Gambetta hatte außerdem in Wien einen Agenten, Namens Wolowski, der seinem in Paris lebenden Bruder die für die französische Regierung bestimmten Nachrichten übersandte. Ergebenst: „Bismarck.“ (Große anhaltende Bewegung.) – Angekl. Dr. v. Kraszewski, der bis dahin ziemlich teilnahmslos dasaß, erhob sich anscheinend in voller Entrüstung und rief wiederholt in sehr gereiztem Tone: Kein Wort ist davon wahr,

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Hugo Friedländer: Interessante Kriminal-Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung, Band 7. Hermann Barsdorf, Berlin 1912, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Friedlaender-Interessante_Kriminal-Prozesse-Band_7_(1912).djvu/29&oldid=- (Version vom 18.3.2023)