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und Universitätspäbsten gehalten, und haben die Einflussreichen unterstützt und den Machtlosen grausam von sich gewiesen und mit zertreten helfen. Sie haben es als Fatum betrachtet, wenn der einzelne gegen die Macht der Fakultät nicht aufkommen konnte, ohne ein Glied zu seiner Unterstützung zu rühren. Denn die Mehrzahl in einer Fakultät besteht in der Regel aus schwachen Sterblichen, und jede Auflehnung bringt für den Auflehnenden wieder Nachtheile und Inconvenienzen mit sich, die der Vorsichtige besser vermeidet. Der eine hängt zu sehr von den andern im Collegium ab, wenn er etwas haben will. Der Corporationsgeist der Fakultäten scheint demnach ein übles Ding zu sein, das sich erfahrungsmässig mächtig nur nach unten hin, gegen einen Unterdrückten, gezeigt hat, im Zusammenhalten der Mitglieder nach oben aber stets machtlos gewesen ist.

Ausserdem pflegt eine anständige Minorität in der Fakultät viel zu wenig zu ihrem Recht zu gelangen. Ist sie überstimmt – was meistens vermittelst eines oder zweier charakterloser Männer zu geschehen pflegt, welche sich den Machthabern kritiklos anschliessen – so thut sie in der Regel nichts. Freilich steht ihr dann noch das Mittel des Separatvotums an Senat oder Regierung zur Verfügung, aber jedermann weiss, wie selten dasselbe angewendet wird, besonders wie selten, wenn es sich nur um das Schicksal eines Docenten handelt. Eine solche

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Hans Flach: Der deutsche Professor der Gegenwart. Leipzig 1886, Seite 239. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Flach_Der_deutsche_Professor.djvu/247&oldid=- (Version vom 17.8.2016)