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hat, der Autor ein kleines, oder (wenn man die dafür verwandte Zeit in Geld umsetzt, z. B. in Geld für dieselbe Stundenzahl umfassende Privatstunden nach heutiger Taxe) ein sehr unbedeutendes, bisweilen vielleicht ein kaum nennenswerthes, und wir werden kaum fehlgehen, wenn wir für solche Fälle den Gewinn des Verlegers auf vier Fünftel oder fünf Sechstel, den des Autors auf ein Fünftel oder ein Sechstel anrechnen. Nur bei Contrakten, in denen nach Abzug der Kosten eine Theilung des Gewinns ausgemacht ist, dürfte hierbei eine Ausnahme stattfinden. Es giebt aber sehr wenige Verleger in Deutschland, welche die moralische Ueberzeugung haben, dass naturgemäss von einem gangbaren Artikel Verleger und Autor den Reingewinn theilen sollten, ein Grundsatz, der practisch deshalb nicht streng und allgemein durchführbar ist, weil der Verleger auch die Verluste bei andern Artikeln in Anrechnung bringen muss, die aber noch immer nicht jenes Missverhältniss im Gewinn bedingen dürfen. Erst wenn diese Ueberzeugung sich mehr Bahn gebrochen hat, wird die wissenschaftliche Arbeit in Deutschland einen höhern Curs bekommen, als sie gegenwärtig hat.

Nur wenige Worte mögen noch den Honoraren in wissenschaftlichen und schöngeistigen Zeitschriften gewidmet sein. Einige wissenschaftliche Zeitschriften zahlen gar kein Honorar, weil sie sonst zu erscheinen aufhören würden. Die meisten zahlen dreissig bis

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Hans Flach: Der deutsche Professor der Gegenwart. Leipzig 1886, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Flach_Der_deutsche_Professor.djvu/036&oldid=- (Version vom 17.8.2016)