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ist auffallend und der Unterschied in mehreren Fällen sehr groß.

1394. Wiewohl in Folge der Veränderung der Schlagweite (1386) der Zwischenraum in Luft für jetzt kein Maaß des Isolations- oder Widerstandsvermögens des Gases in dem Gefäße ist, so können wir doch für gegenwärtige Zwecke den mittleren Zwischenraum als ungefährigen Ausdruck jenes Vermögens ansehen. Bei Betrachtung dieser mittleren Zwischenräume, wie sie in der dritten Kolumne (1388) gegeben sind, wird sogleich einleuchtend, daß Gase, als Dielectrica angewandt, besondere elektrische Beziehungen zur Isolation, und deshalb auch zur Vertheilung besitzen, ganz andere, als man vielleicht von ihren bloßen physikalischen Eigenschaften des specifischen Gewichts oder des Druckes erwarten sollte.

1395. Zuerst ist klar, daß sie unter demselben Druck nicht gleich sind, indem die Unterschiede von 37 auf 110 steigen. Bei positiver Ladung der Kugeln, bei gleichen Oberflächen und gleichem Druck hat Salzsäuregas ein drei Mal größeres Isolations- oder Hemm- (restraining) Vermögen (1362) als Wasserstoffgas, und ein nahe doppeltes als Sauerstoff, Stickstoff und Luft.

1396. Es ist indeß klar, daß die Verschiedenheit nicht aus dem specifischen Gewicht entspringt; denn obwohl Wasserstoff am tiefsten steht, und deshalb tiefer als Sauerstoff, steht Sauerstoff viel unter Stickstoff oder ölbildendem Gas; und Kohlensäure, obwohl bedeutend schwerer als ölbildendes oder Salzsäure-Gas, steht niedriger als beide; Sauerstoff als ein schweres und ölbildendes Gas als ein leichtes stehen im strengsten Contrast zu einander, und wenn wir aus Harris’s Versuchen mit Luft (1365) auf ölbildendes Gas schließen dürfen, so könnte dasselbe bis zu zwei Drittel seiner gewöhnlichen Dichte oder bis zum specifischen Gewicht von 9,3 (Wasserstoff =1) verdünnt werden, und würde