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Pole aus; wird aber Schwefelsilber auf ähnliche Weise zersetzt (436), so erscheint der Schwefel am positiven Pol. Und wenn im letzteren Fall ein heißer Platinpol angewandt wird, um den abgeschiedenen Schwefel zu verflüchtigen, so ist die Beziehung dieses Pols zu dem Schwefel genau dieselbe wie die Beziehung des nämlichen Pols, bei dessen Eintauchung in Wasser, zum Sauerstoff. In beiden Fällen wird das Element an dem Pole in Freiheit gesetzt, aber nicht von diesem zurückgehalten, und es geht daher, vermöge seiner Elasticität, Unverbindbarkeit und Unmischbarkeit in das umgebende Mittel über. Offenbar wird der Schwefel zu diesen entgegengesetzten Richtungen bestimmt durch seine entgegengesetzten Beziehungen zum Sauerstoff und Silber; und auf solche allgemeine Beziehungen habe ich alle elektro-chemischen Erscheinungen zurückgeführt. Wo diese nicht vorhanden sind, kann keine elektro-chemische Action stattfinden. Wo erstere am stärksten sind, ist es auch die letztere. Wo sie umgekehrt sind, kehrt sich auch die Richtung der Uebertragung eines Stoffes um.

553) Das Wasser ist als eine derjenigen Substanzen anzusehen, welche sich nach jedem der Pole hinführen läßt. Werden die Pole in verdünnte Schwefelsäure getaucht (527), so geht die Säure zum positiven und das Wasser zum negativen Pol; werden sie aber in die verdünnte Lösung eines Alkalis getaucht, so geht das Alkali zum negativen und das Wasser zum positiven Pol.

554) Ein anderer Stoff, der als überführbar zu jedem der Pole betrachtet werden kann, ist der Stickstoff; allein wegen der vielen Verbindungen, die er bildet, und von denen einige zu diesem, andere zu jenem Pole wandern, habe ich es nicht immer leicht gefunden, die wahren Umstände seines Auftretens festzusetzen. Eine reine