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Wöhlers (in höchster Wut): Hinaus! – In diesem Augenblick! Sie verlassen mein Haus, oder ich lasse Sie hinaus bringen!

Magdalene: Papa, Papa! Vergißt du, was er an mir gethan hat?

Wöhlers: Er wollte sich hübsch dafür bezahlt machen!

(Allgemeines Erschrecken. Pause)

Wolfgang (macht einige Schritte gegen Wöhlers. Mit schneidender Kälte): Sie hatten recht, Herr – Herr Wöhlers, in Ihr Haus gehöre ich nicht mehr. (Wendet sich zum Gehen.)

Magdalene: Wolfgang! (Erhebt im Schmerze, wie Verzeihung erbittend, die Hände gegen ihn.)

Wolfgang (erfaßt sie bei den Händen. Sehr ernst): Vor allem – komm zur Ruhe, Kind. Ich will deinem Glauben keine Gewalt anthun – das wäre der Anfang unseres Unglücks. Geh mit dir zu rate, ob du mir ohne kirchlichen Segen folgen kannst (leidenschaftlich:) und wenn du kannst(seine aufwallende Neigung niederkämpfend; ruhig und milde) – dann komm!

Pastor Meiling: Sie wird nicht kommen; denn sie wird gedenken des Wortes der Schrift; „Des Vaters Segen bauet den Kindern Häuser; aber der Mutter Fluch reißet sie nieder!“

Wolfgang: „Vater und Mutter sollst du verlassen und deinem Gatten anhangen!“ – Entscheiden Sie, Herr Schriftgelehrter, was hat Gott geschrieben? – (Ab.)

(Der Vorhang fällt.)


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Otto Ernst: Die größte Sünde. Conrad Kloss, Hamburg 1895, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ernst_Die_groesste_Suende.djvu/39&oldid=- (Version vom 31.7.2018)