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die befragten Punkte, wie oben, der Reihe nach, einbekennt.

      Auf 1. Fünf Jahre sind es, seitdem sie sich bei der Frau aufhält. Frau Helene hatte sie mit schönen Worten ins Schloß gelockt, um sie an die Seite der Frau von Homonnai aufzunehmen.

      Auf 2. Junge Weiber und Näh-Mädchen weiß sie ohngefähr 36, welche die Frau umgebracht hat.

      Auf 3. Aus welchen Familien sie waren, und wem sie angehörten, weiß sie nicht, sondern sagt, wie die obigen Fatenten, daß sie von vielen Orten her waren.

      Auf 4. Die Johann Szalay, die Johann Bársony und die Wittwe Keöcsé wohnen in Dömölk. Die Johann Liptay brachte welche nach Cheite. Im Uibrigen bekennt sie Alles ein, wie die zweite Fatentinn.

      Auf 5. Durchgängig gesteht sie ein, was die zwei Vorigen bekennt haben, mit dem Zusatz, daß die Frau auch bei Chian die Mädchen martern ließ, und daß, wenn Einbekennerinn dieselben nicht schlug, sie solches selbst that mit Knitteln, wie ein Stuhlfuß. Die Lippen der Mädchen steckte sie mit Nadeln übereinander und marterte sie auch auf diese Weise. Als die Frau krank war und Niemand schlagen konnte; so zog sie die Fatentinn an sich und biß ihr ein Stück aus dem Gesicht und aus der Schulter. Die Stecknadeln stach sie den Mädchen durch die Finger und sagte: wenn es der Hure weh thut, mag sie dieselbe herausziehen; that sie das, so schlug sie die Frau auch darum gleich wieder und schlitzte ihr die Finger auf.

      Auf 6. Sie selbst waren, bald die Eine bald die Andere, der Frau bei dem Martern behülflich, denn sie zwang sie dazu.

      Auf 7. Binnen anderthalb Wochen starben zu Cheite fünf Mädchen, welche sie in der Kammer übereinander schichten ließ. Sie gieng dann nach Sárvár und die Kätche ließ dieselben durch die Hausleute in die Weizengrube tragen. Fatentinn war mit der Frau damals zu Sárvár. Die übrigen Leichname, welche sie nicht verbergen konnte, ließ sie öffentlich durch den Prediger beerdigen. Einen trug der Bediente mit der Kätche nach Lezetecze und begruben ihn dort.

      Auf 8. Die Frau selbst schlug die Mädchen – im Uibrigen lautet ihr Bekenntniß mit dem der zwei Vorigen gleich.

      Auf 9. In Betreff der Marter-Oerter, sagt sie, daß die Frau dort marterte, wo sie eben war.

      Auf 10. Bekennt sie dasjenige ein, was die Vorhergehenden.

      Auf 11. Sie weiß nicht, wann die Frau die Grausamkeiten anfieng, weil sie nur 5 Jahre bei ihr war.

Die vierte: Katharina Beneczky des Johann Boda hinterlassene Wittwe, bekannte auf die vorigen befragten Punkte Folgendes:

      Auf 1. Zehn Jahre sind es, seitdem sie bei der Frau ist; die Valentin Varga, Mutter des jetzigen Predigers in Sárvár hat sie in das Schloß zur Wäscherinn berufen.

      Auf 2. Weil sie Wäscherinn war, so weiß sie nicht, wie viel gemordet wurden; sie glaubt aber, daß es fünfzig seyn können, welche die Frau zu ihrer Zeit umbrachte.

      Auf 3. Sie weiß nicht, aus welchen Familien und woher sie waren, denn sie war keine Zubringerinn; nur die Sitherr-Weiber weiß sie.

      Auf 4. In Allem – wie die Vorhergehende. Die Johann Liptay hat ein Mädchen gebracht, wo sie hinzufügt: daß die Nikolaus Kardos ebenfalls zwei brachte, weswegen sie sich hernach nicht einmal ins Dorf zu gehen getraute; aber die Frau Dorkó hat die meisten zugebracht, auch die jetzt Verstorbenen hat sie alle gebracht.

      Auf 5. Durchgehends gleichlautend mit den Vorhergehenden, nebst dem Zusatz: daß, nachdem die Darvolya blind geworden, und die zwei vorhergehenden Fatentinnen das Peinigen wohl erlernet hatten, so haben dieselben Einbekennerinn zum Schlagen gezwungen; ja die Frau Helene ließ sie fortführen und schlagen, bis man müde wurde. Auch die Weiber ließ sie schlagen, verklagte sie immer und rief: schlage zu! schlage zu! noch besser! Als das Mädchen,