Seite:Elisabeth von Báthori (Hesperus) - 04.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Johann Liptay brachte ebenfalls zwei oder drei Mädchen, wiewohl sie wußte, daß dieselben umgebracht werden, denn sie wurde bedroht. Auch Einbekennerinn hat zwei gebracht; das eine ist gestorben, das andere, Kis Chiglei benannt, lebt noch. Mit der Johann Bársony war sie weggegangen und auch allda geblieben; aber die Joh. Bársony selbst brachte von Unter-Pollyán ein hohes Mädchen. Mit einem Stallmeister Daniel Vas giengen sie viel herum, der Frau Hommonay Mädchen zu suchen, sie fanden aber keines, ausgenommen ein kleines aus Vecsey.

      Auf 5. Auch sie selbst schlug die Mädchen, wann es die Frau befahl, aber besonders marterte dieselben die Darvolya; sie stellte sie die ganze Nacht über in kaltes Wasser, badete und schlug sie. Die Frau selbst machte einen Schlüssel heiß, und brannte ihn dann in die Hand der Mädchen. Eben so machte sie es mit dem Gelde, wenn dieselben welches fanden, und es der Frau nicht gaben. Außerdem mordete sie selbst mit einem alten Weibe die Frau Zichi zu Ecsed. Zu Sárvár ließ sie des verewigten Herrn Schwester – was er mit eigenen Augen sah – im Sommer nackt ausziehen, mit Honig bestreichen und so ganzen Tag und auch die Nacht hindurch stehen, in welcher großen Pein sie die hinfallende Krankheit bekam und zur Erde stürzte. Der Herr gab ihr den Rath, Oelpapier zwischen den Zehen derselben anzuzünden, sie würde dann aufstehen, und wenn sie halb todt wäre. Die zu Verpén wohnhafte Stephan Szabó brachte auch genug Mädchen für Geschenke, die Uibrigen um Bezahlung. Einer gab sie einen Unterrock, der Andern einen kleinen Winterrock. Auch die Balthasar Horváth, welche in einem Dörfchen, nahe beim Kloster wohnt, hat viel Mädchen zugebracht. Der Szilvásy sowohl als der Hofmeister habe es gesehen, daß die Frau selbst die Mädchen marterte, nackt ausziehen, und so vor sich stehen ließ. Die Dorkó schnitt die aufgeschwollenen Leiber der Mädchen mit einer Scheer auf, und der Bediente, der hier ist, hat einigemal, wenn es die Frau zuließ, den Mädchen Maulschellen gegeben. Mutternackt ließ sie die Mädchen auf die Erde werfen, und so zerhauen, daß man vor ihrem Bett das Blut handvollweiß aufschöpfte und Asche darauf streute. Bei Varna in einem Dorfe brachte sie auch eins um, und ließ Einbekennerinn zurück, um es zu begraben. Selbst Messer stach sie in die Mädchen, schlug und marterte sie auf die vielfachste Weise.

      Auf 6. Nachdem die Darvolya erblindet war, so schlugen die Weiber Dorkó und Kata die Mädchen, auch Einbekennerinn dieses, so lange sie gesund war.

      Auf 7. Sie weiß nicht, wohin sie die Leichname jetzt verscharrt haben, aber zuerst wurden dieselben in eine Weizengrube getragen. Fünf Leichname ließen die Weiber Dorkó und Kata zu Sárvár bei Tage mit Gesang und auch zu Keresztur mit Begleitung der Schüler begraben.

      Auf 8. Sie selbst, die Frau, schlug und marterte die Mädchen so, daß sie voll Blut war, und bisweilen sogar das Hemd wechseln, und die blutige Mauer abwaschen lassen mußte. Wenn die Dorkó die Mädchen schlug, stand die Frau selbst dabei.

      Auf 9. Uiberall, wo sie hinkam, suchte sie sogleich einen Ort aus, wo sie die Mädchen martern konnte. In Wien warfen die Mönche sogar Töpfe in das Fenster, als sie das Angstgeschrei hörten. Auch zu Preßburg schlug Frau Dorkó die Mädchen.

      Auf 10. Namentlich wußten Balthasar Pohi, Stephan Vaji der Hofmeister und alle Beamten und Bedienten um die Gräuelthat, auch Kozma wußte darum.

      Auf 11. Sie weiß nicht, wann die Frau diese Gräuelthaten anfieng, denn als Einbekennerinn zu ihr kam, hatte sie dieselben schon begonnen: aber die Darvolya hatte sie zur Grausamkeit angeleitet, und war ihre Vertraute. Das weiß und sah die Einbekennerinn, daß sie mit brennender Kerze den nackten Mädchen die Geschlechtstheile brannte.

Die Dritte, Dorothea Szentes, des Benedikt Szöes hinterlassene Wittwe hat auf