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auch die Frau selbst begoß es und so erfror das Mädchen und starb. Als sie hier zu Bittse war, ließ sie bei ihrem Weggehen eines ihrer Mädchen, das ihr zu Illová entflohen, aber wieder eingebracht worden war, bis an den Hals ins Wasser stellen und begießen; es starb hernach zu Cheité.

      8tens. Sie selbst die Frau, marterte und mordete auch? und was that sie, als sie die Armen martern und umbringen ließ?

      Antw. Wenn sie selbst nicht marterte, so übertrug sie alten Weibern das Foltern der Mädchen, denen sie in der Kohlen-Kammer wochenlang keine Speise reichte, und wer ihnen heimlich zu essen gab, wurde sogleich bestraft.

      9tens. Auf was für Oertern ließ sie zu Cheite, Sárvár, Keresztur, Beczkó und anderswo die Armen martern und umbringen?

      Antw. Zu Beczkó ließ sie dieselben in der Kammer neben der Küche martern; zu Sárvár geschah dieses im Innern des Schlosses, wohin nicht Jedermann Zutritt hatte; zu Keresztur auf dem Abtritt; zu Cheite inner der Küche. Selbst wenn wir wohin fuhren, marterte sie die Mädchen im Wagen, schlug und kneipte sie und zerstach ihnen mit Nadeln den Mund.

      10tens. Wer von bedeutendern Personen wußte oder sah dergleichen Unthaten der Frau?

      Antw. Der Hofmeister Benedikt Deseó wußte sie vor den Uibrigen am besten; aber nie hat man gehört, daß er die Frau darüber zur Rede gestellt hätte. Auch die übrigen Beamten wußten es allgemein, selbst die Bedienten. Ein gewisser starrköpfiger Stephan jenseits der Donau, der die Frau jetzt erst verlassen hat, wußte alles besser, als selbst der Einbekenner; er unterhielt sich auch frei mit der Frau, trug Mehrere zum Verscharren weg, wohin? weiß Einbekenner nicht.

      11tens. Seit wie lange wußten oder erfuhren sie es, daß die Frau diese Gräuelthaten begonnen hat?

      Antw. Schon bei Lebzeiten des verstorbenen Herrn hatte sie die Mädchen so gequält, aber nicht so häufig gemordet, als jetzt. Der arme Herr hat sie darüber zur Rede gestellt, sie hat aber darauf nicht geachtet. Als aber darauf die Frau Anna Darvolya zu ihr kam, fieng diese die Mädchen an umzubringen, und auch die Frau wurde darauf grausamer. – In einer Schachtel ist etwas wie eine Bretzel eingefaßt, in der Mitte ein Spiegel, vor dem betet sie auch zwei Stunden lang. – Item: Die Miawer Meyerinn machte ein gewisses Wasser, trug es morgens, beiläufig um vier Uhr hinauf und badete die Frau in einem Backtrog, dann schüttete sie das Wasser in den Bach. Sie wollten in dem Trog, aus dem zum zweitenmal Gekneteten einen Kuchen backen, womit sie den König sowohl, als den Herrn Palatin und den Emerich Megyéri vergeben wollten. Aber diese Herren verspürten es und giengen der Frau zu Leibe; denn sobald sie von der ersten Backerey gegessen hatten, so bekamen sie Alle Magenschmerzen, und so getraute sie sich nicht die zweite Backerey backen zu lassen.

Zweytens. Helena , hinterlassene Wittwe des Stephan Nagy bekannte auf die obigen Punkte des Reihe nach Folgendes:

      Auf 1. Zehn Jahre wohnte sie bei der Frau und war das Kindsweib dreier Fräulein auch des Paul Nádasdy.

      Auf 2. Die Anzahl der Ermordeten weiß sie nicht, aber umgebracht hat sie genug.

      Auf 3. Sie weiß nicht, aus welchen Familien sie alle waren; aber zwei Sitherr-Weiber weiß sie, dann eine Schwester des Gregor Jánosi; auch von Vecsei brachte man ihr zwei adeliche Mädchen, von Cheglét auch zwei: das Eine ließ sie umbringen, das Andere lebt noch. Auch die Frau Szelle hat ein Mädchen umgebracht, und von Polány brachte man auch eins. Die Johann Bársony brachte ebenfalls ein großes hohes Mädchen, die Tochter eines Edelmanns, wo der Johann Polányi wohnt; auch das wurde umgebracht. In Summa weiß sie funfzig oder drüber, die ermordet wurden.

      Auf 4. Die Johann Szalay, dann eine Jüdinn und ein slowakisches Weib wohnen zu Sárvár. Die Johann Bársony zu Táspánfalva wohnhaft, hat auch zugebracht. Die