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allhiero vor ewr edlen Tugend gehorsamlich stellete / hiermit ewre Herrligkeit mit mir nach jhrem gefallen vnd beliebung gebahre.

Hilff ewiger Gott / was vberschwenckliche Frewde empfand vnser frommer Ritter in seinem Hertzen / als er diese Reden geführet hatte / vnnd noch so viel desto mehr / nach dem er sich vff eine gewisse Person besann / die er mit dem Tittel seiner Buhlschafft begaben wolte. Dann / als man dafür hielt / so war in einem Dorff nicht so gar weit von dem seinigen eine junge BawrMagd hübscher gestalt / zu der er etwan verwichener Zeit etwas beliebung getragen / ob zwar / wie man nachricht hat / sie dessen nicht inne worden / oder es ja wenig geachtet. Sie hieß Aldonsa Lorentzin: Vnd dieser bedünckte jhn rahtsam zuseyn der Tittel der Herrscherin vber sein Gemüt vnd Gedancken zugeben. Vnd nach dem er lange versucht hatte jhr ein solchen Nahmen zugeben / der dem seinigen nicht vnwürdig were / vnd sich zu dem Tittel einer Fürstin vnd hohen StandsFräwlein wol schickte: entschloß er sie Dulcinéa von Toboso zunennen / weil sie von Toboso bürtig war: welchs seines bedünckens ein wolklingender frembder vnnd nicht so gar gemeiner / bedeutlicher vnd nachdencklicher Nahm were / wie ingleichem auch die andern alle / so er jhme selbs vnd seinen Sachen vorhin gegeben hatte.



Empfohlene Zitierweise:
Miguel de Cervantes: Erster Theil Der abenthewrlichen Geschichte des scharpffsinnigen Lehns- vnd Rittersassen / Juncker Harnisches auß Fleckenland / Auß dem Spanischen ins Hochteutsche vbersetzt Durch Pahsch Basteln von der Sohle. Frankfurt 1648, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Don_Kichote_de_la_Mantzscha_023.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)