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Gründonnerstag (23. März) und Ostern (26. März) noch weiß. Noch nach Belaubung der Gesträuche (7–10. April) Alles weiß. Tiefer Schnee noch am 17. April. Traubenblüthe zwar sehr gut, aber nachher minder günstige Witterung. Daher Wein zwar viel, aber sehr herb und sauer. Mittelpreis 12 fl. 38 kr. Brodfrüchte brandig. Obst meißt von Raupen zerstört. Landesdurchschnittspreise: Kernen 10 fl. 58 kr., Roggen 7 fl. 6 kr., Dinkel 4 fl. 54 kr., Haber 4 fl. 8 kr. In Heilbronn 1837–38 1. Juli Durchschnitt: Kernen 12 fl. 56 kr., Roggen 8. fl. 1 kr., Dinkel 5 fl. 21 kr., Haber 4 fl. 45 kr. Höchster hier beobachteter Thermometerstand + 25 ° 11. Aug. Sommertage 48, niederster − 13,5 am 5. Jan. Eistage 97 (Stuttgart sogar 101). Treffliches Nordlicht am 18. Februar Abends 8–12 Uhr. Höhenrauch vom 25–30. Juni und am 1. Juli.

1838. 17. Jan. bis 22. Okt. Außerordentlicher Landtag. Strafgesetzbuch. Eröffnung einer Kleinkinderschule für das Sommerhalbjahr vom 20. April bis 20. Okt. in der unteren Rathhausstube. – Mai 19. Tod des Cameralverwalters Dornfeld I. Nachfolger gegen den Herbst hin Cameralverwalter Lutz von Waiblingen. – Juni 1. Tod des seit einiger Zeit gemüthskranken Stadtraths und Feldwebels bei der hiesigen Bürgergarde, Esenwein, Küfermeisters. Militärischer Leichenconduct. – 16. Juni. Tod des resignirten Oberamtspfleger v. Olnhausen, an dessen Stelle schon vor Jahresfrist Oberamtspfleger Würth getreten war. – 23. Juni. Tod des Oberamtsdiener Maier, an dessen Stelle Oberwachtmeister Bechter trat. – September. Verlegung des Schulconferenzsitzes von Willsbach in die Amtsstadt. Conferenz-Director wird für den Bezirk Weinsberg Pfarrer Schiller v. Bitzfeld. – Dezember. An die Stelle des austretenden Landtagsabgeordneten Stadtschultheißen Pfaff (s. 1832) wurde zu Anfang dieses Monats für die nächsten 6 Jahre gewählt Oberamtsrichter Rümelin von Heilbronn. – Jahrgang: Winter nicht sehr streng, aber lang; noch nach Ostern am 18. März Morgens Alles weiß. Selbst am 29. April Schneegestöber. Heuerndte Ende Junius. Getreideerndte 6. Aug., ziemlich reichlich und gut. Herbstesanfang 18. Okt. Quantität und Qualität ziemlich gering. Preise 20–30 fl. Obst strichweise reichlich. Fruchtpreise im Landesdurchschnitt: Kernen 13 fl. 18 kr., Roggen 9 fl. 31 kr., Dinkel 5 fl. 22 kr., Haber 4 fl. 41 kr. Heilbronn 1838–39, 1. Juli, Kernen 13 fl. 49 kr., Roggen 8 fl. 38 kr., Dinkel 5 fl. 18 kr., Haber 4 fl. 2 kr. Höchster Thermometerstand hier + 26,5 14. Juli. Sommertage 45, in Stuttgart 47; niederster − 18,6 16. Jan. Eistage 93 (in Stuttgart 103). Früher Eintritt des Winters.

Einwohnerzahl mit Fil. 1912.

1839. Neuer Landtag vom 1. Febr. bis 9. Juli. Budget. Polizeistrafgesetz. – Jan. Tod des kaum eingetretenen Oberamtsdieners Bechter. Nachfolger Wachtmeister Merk. Beide kathol. Conf. – Febr. 7. Erderschütterung – auch in Heilbronn, Besigheim, Leonberg und auf dem Schwarzwalde wahrgenommen. 25. Überschwemmung bei Heilbronn. – April. Unterlehrer Frohnmaier kommt als Lehrer an das K. Arbeitshaus Ludwigsburg. Nachfolger Unterlehrer Gußmann. – Mai. Der led. Fuhrmann Küstner verunglückt auf der Löwensteiner Steige und wird todt hierher gebracht. – Juni. Theilnahme des hier neugebildeten Gesangvereins (Liederkranzes) an dem Öhringer Liederfeste. 24. Juni. Auszug dazu mit der ihm gestifteten, von Jungfrauen gestickten neuen Standarte. – Sept. Dr. Krell, prakt. Arzt, zieht ab nach Plieningen. – Okt. Tod des bisherigen Oberamtsgerichtsdieners Maier. Nachfolger desselben Dannenhauer.