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Verschiedene: Die zehnte Muse

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O Blasphemie! sprach da im Chore

Der Himmel; doch der Riesenschall,
In meinem staubgebornen Ohre
Fand er nur schwachen Widerhall.
Myriaden Sonnen im Gedräng,

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Sie sangen alle den Refrain:

Ich bin – sagt meine Bibel –- nur
Sein Ebenbild in Miniatur.

A. Fitger.






Dieb und Dirne.

Ein dürres Weib, gewohnt ihr Leben
Im Elend und im Schmutz zu waten,
Verkauft sich an der Grossstadt Grenze
An trunkne Männer und Soldaten.

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Der Bursche, den sie halb aus Liebe

Und halb zum Schutz sich musste wählen,
Geht abends heimlich mit dem Messer
Zur Stadt zu rauben und zu stehlen.

Die Angst, Begierde und das Elend

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Sind riesenhaft die drei Gewalten,

Die trotz des Zanks und trotz der Prügel
Die beiden stets zusammenhalten.

Der Abschaum der Kultur, der schönen,
Die man verficht mit kühner Stirne,

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Geniessen sie des Lebens Fusel,

Am Abgrund wandelnd – Dieb und Dirne

- – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –

Auf weichen, weissen Kissen dehnt sich
Ein Weibchen noch im Morgenkleide
Und zeigt kokett das schlanke Beinchen

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Im Strumpf aus glänzend schwarzer Seide.


Der Mann ist fort, auch der Geliebte,
Den solche Frauen haben müssen;
Sie aber schwelgt im Geist schon wieder
In unerhörten Hochgenüssen.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/184&oldid=- (Version vom 31.7.2018)