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zum subjekt, und das logische subjekt folgt diesem als apposition, z. b. is mŭȧ n̥ kȧlīn n̄ūrə vøg „Die kleine Nora ist ein artiges mädchen“; n̄ax donə n aŋkəŕə ī šin? „Ist das nicht ein schlechter anker?“; is bīn̄ n̥ t-ōrān ē šin „Das ist ein melodisches lied“.

4. Adverbiale bestimmungen des prädikats.

§ 537. Die adverbialen bestimmungen des prädikats sind in geringem umfange wirkliche adverbien wie əníš „jetzt“, hænə „bereits“ etc., häufiger adjektive mit dem präfix , wie gə h-ēskə „leicht, mit leichtigkeit“, in den meisten fällen substantiva oder pronomina mit präpositionen, wie beispielsweise eŕ ə maurd „auf dem tisch“.

§ 538. Die adverbialen bestimmungen stehen in der regel am ende des satzes, z. b. kiŕə šib ə ŋølə æs aurdū „Ihr werdet euch den magen verderben“; fuəmnīn̄ tøsə gə kōrūl „Du hast eine korrekte aussprache“; wil də wincŕ̥ əlúg gə mŭȧ? „Sind die deinigen alle wohl?“

§ 539. Dieses stellungsgesetz erleidet fast immer eine ausnahme, wenn das objektswort ein pronomen personale ist. In diesem falle bildet letzteres den schluss des satzes, z. b. feḱə mē əmā́rəx hū „Ich werde dich morgen sehen“; d æn mē gə h-ēskə ē „Ich habe ihn mit leichtigkeit erkannt“.

§ 540. Treffen mehrere adverbiale bestimmungen zusammen, so bilden die der zeit in der regel den schluss; diesen gehen die des ortes und diesen wieder alle anderen, wie der art und weise, des grundes etc., voraus, z. b. xuə n̥ wāšcəŕȧs əmáx əníš „Die frau (meisterin) ist gerade ausgegangen“; wil šē g ām agət əníš? „Passt es dir jetzt?“; vī mē ə ŋȧĺə əńú „Ich war heute in Galway“.


Empfohlene Zitierweise:
Franz Nikolaus Finck: Die araner mundart. N. G. Elwert’sche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1899, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_araner_mundart.djvu/228&oldid=- (Version vom 31.7.2018)