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werde, einem derselben ihre Hand zu reichen. Verzweiflungsvoll fuhr er auf und sieh! da stand der Böse in leibhafter Gestalt vor ihm und bestätigte grinsend, was Kuno im Traume gesehen hatte. So schien ihn nur noch der Bund mit dem Versucher selbst zu retten, und der Ritter verstand sich endlich dazu, diesem verfallen zu sein, wenn er, von ihm nach Hause getragen, auf der Fahrt einschliefe.

Augenblicklich öffnete sich im Boden ein tiefer Spalt, unter Flammen und Rauch stieg ein Löwe empor, den Kuno sofort bestieg und auf dem er hoch über Land und Meer dahinflog. Aber der Weg aus Palästina bis auf den Schwarzwald ist weit und unmerklich wurde, so sehr er sich dagegen sträubte, der erschöpfte Ritter neuerdings vom Schlafe beschlichen. Aber sieh! da fliegt aus den Wolken ein Falke herab, der sich auf seinen Kopf setzt und mit Schnabel und Flügeln den Ritter wach erhält. Schon wurde der Münsterthurm von Freiburg sichtbar. Dann ging es flugs das Kirchzartner Thal hinauf, durch das Himmelreich in die Höllenschlucht, wo der Löwe, ergrimmt überlistet zu sein, den Ritter am Fuße seiner Feste brüllend absetzte und verschwand.

So einsam es nun in der Tiefe war, so lärmend war es oben, wo sich bereits die Hochzeitgäste, unter Posaunen- und Pauken-Schall, dem rauschendsten Jubel hingaben, während Ida mit thränenden Augen das wilde Getümmel überblickte.

Da meldete der Thorwart einen Pilger, mit ellenlangem Barte und zerrissenen Kleidern, der angeblich aus dem gelobten Lande komme und eines erquicklichen Trunkes gewärtig sei. Obgleich die Gäste auf Abweisung des Landstreichers, wie sie ihn nannten, drangen, so füllte die Hausfrau doch einen Becher mit Wein, den der Pilger auf einen Zug leerte und darauf den halben Goldring zum Dank einlegte. Da nun der Thorwart den Becher wieder an die

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Heinrich Schreiber: Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau. Franz Xaver Wrangler, Freiburg 1867, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Volkssagen_der_Stadt_Freiburg_im_Breisgau.djvu/104&oldid=- (Version vom 31.7.2018)