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meinen Juwelen bereichern. In dieser Stunde werden meine Schätze an Bord eines Schiffes gebracht, das dann sofort mit mir in See stechen wird. Niemand wird uns aufhalten – niemand! Deine Diener werden Dich suchen, Dich und die Deinen, Eduard Fartaday! Tage werden vergehen, bevor die Wahrheit, falls dies überhaupt geschieht, bekannt wird. Dann bin ich längst in Sicherheit. Birjah-Sing, der Fakir, hat den Befehl, Deine Tochter und jenen da“ – er wies auf Percy Fartaday – „hier drei Tage zu bewachen und Euch dann mit verbundenen Augen ins Freie zu führen. Es wird Euch beiden während dieser Zeit an nichts fehlen. Aber die Kobra wird mit dafür sorgen, daß Ihr keinen Widerstand wagt.“

Dann wandte er sich an den Patham und flüsterte ihm einige Worte zu, worauf Ethel und dem englischen Hauptmann wieder die Augen verbunden wurden.

Der Gouverneur schnellte empor, als man seine Tochter und seinen Neffen nun in der Richtung nach der Hauptgrotte zu davonführte.

„Ethel, Percy – verlaßt mich nicht. Man wird mich …“

Da hatten die Leute des Fürsten ihn schon niedergerissen und zwängten ihm einen Knebel in den Mund. Dasselbe geschah mit Wilkens und Fung-Scho, die in ihrer Todesangst gellende Schreie ausstießen. –

Vier Tage später wurde auf Befehl des englischen Hauptmanns das Tal der Vergeltung von mehreren mit Schrotflinten bewaffneten Leuten durchsucht. Man fand die völlig schwarz gewordenen, entstellten Leichen der drei Männer dicht an einer Felswand, wo sie wohl Schutz gesucht haben mochten. Auf jeder der Leichen aber lag zusammengeringelt und sich sonnend eine große Kobra.




Empfohlene Zitierweise:
W. K. Abel: Die Perle der Königin. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perle_der_K%C3%B6nigin.pdf/91&oldid=- (Version vom 31.7.2018)