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zu dem auch die neuen Perlmuschelbänke gehören.“

„Oh“, unterbrach Manhard sie eifrig, „– des Roxara-Distriktes …?! Das wußte ich nicht.“

Sie ahnte nicht, warum gerade diese Gegend ihn so sehr interessierte, und nahm seinen Zwischenruf nur als Erstaunen über den wichtigen Posten ihres Vaters hin.

„Ja“, fuhr sie ebenso hastig fort, „und es kostet mich nur ein Wort, um Ihnen eine Anstellung zu verschaffen. Ich werde an meinen Vater telegraphieren – sofort. Und er wird Ihnen Vorschuß schicken.“

Der lange Deutsche mit dem auffallend energisch gemeißelten Kopf hatte, noch während sie sprach, seinen Entschluß gefaßt.

„Ich danke Ihnen, Miß Fartaday,“ sagte er kurz. „Wir Deutschen helfen uns auch allein weiter.“

„Habe ich Sie verletzt? Das wollte ich nicht“, meinte sie verwirrt, und wieder errötete sie bis unter die aschblonden Stirnhaare.

Dabei blickte sie ihn mit Augen an, die ihm plötzlich das Geheimnis ihres neunzehnjährigen Herzens verrieten. Sie liebte ihn. Geahnt hatte er das schon seit ein paar Tagen.

Nun tat sie ihm leid. Sie hatte ja nur sein Bestes gewollt.

Und so sagte er denn herzlich:

„Verletzt haben Sie mich keineswegs, Miß Ethel, wirklich nicht. Das mag Ihnen genügen. – Und nun – nochmals: leben Sie wohl!“

Er lüftete den Hut und schlüpfte schnell zwischen zwei hochbepackten Lastwagen hindurch auf den jenseitigen Bürgersteig.

Ethel Fartaday wäre ihm am liebsten nachgeeilt. Dann aber preßte sie die Lippen fest aufeinander und schritt dem Eingang des Hotels zu. Sie würde ihn

Empfohlene Zitierweise:
W. K. Abel: Die Perle der Königin. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perle_der_K%C3%B6nigin.pdf/8&oldid=- (Version vom 31.7.2018)