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„Nun – wahrscheinlich bin ich sehr bald Arbeiter am Hafen oder sonst etwas ganz ehrliches, aber für Sie nicht mehr standesgemäßes, Miß Fartaday. Der Schriftsteller verschwindet eben aus Geldmangel, und der neue Felix Manhard dürfte von Ihnen kaum noch beachtet werden.“

„Sie machen wieder einen Scherz wie so oft“, meinte sie gelangweilt. „Kommen Sie, begleiten Sie mich nach dem Sportplatz.“

„Bedaure. Ich scherze wirklich nicht. Erkundigen Sie sich bei Herrn Segerl. Der hat meine sämtlichen Sachen als Zahlung für die letzte Wochenrechnung einbehalten.“

Die junge Engländerin wurde rot. „Aber – aber gestern abend tranken Sie doch noch mit uns Sekt und aßen allein für Ihre Person zwei Dutzend Austern, und uns hatten Sie … hatten Sie …“

„… eingeladen, – stimmt! War mein Abschiedssouper. Ich liebe die Gegensätze. Heute werde ich vielleicht hungern. Dieser einfache Anzug und der Inhalt seiner Taschen bildet das Letzte, was ich besitze.“

Miß Fartadays Wangen brannten jetzt in heißer Glut. In diesem Augenblick, wo ihre sonst so blasierte Miene leichte Verlegenheit ausdrückte, sah sie sogar für Manhards Geschmack recht annehmbar aus.

„Sie … Sie sind der merkwürdigste Mensch, den ich je kennengelernt habe,“ sagte sie, ihren weißseidenen Sonnenschirm auf der Schulter in Umdrehung versetzend. „Ist denn das alles wirklich wahr?“

Er nickte nur ernst.

Da wurde sie lebhaft. „Sie wissen, mein Vater ist Regierungsbeamter und besitzt eine sehr einflußreiche Stellung. Er ist Gouverneur des Roxara-Distriktes,

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W. K. Abel: Die Perle der Königin. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perle_der_K%C3%B6nigin.pdf/7&oldid=- (Version vom 31.7.2018)