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erteilte ihm dann noch ganz eingehende Verhaltungsmaßregeln und riet ihm nochmals einfach zu sagen, daß ein Zufall ihn die neue Arbeitsmethode der Schmuggler habe entdecken lassen. – Nun erst verließ der Alte in der Jolle sein Schiff und ruderte an Land, völlig im Unklaren darüber, daß der Detektiv ihn nur in den kleinsten Teil seiner Geheimnisse eingeweiht hatte. –

Manhard war zugleich mit dem Kapitän auf das Deck hinausgetreten und gesellte sich nun wieder zu dem jungen Mädchen, das noch immer mit den Augen dem Polizeiboote folgte, in dem die weißgekleidete Frauengestalt saß.

Das von vier Indern geruderte Fahrzeug hatte jetzt die Richtung auf die Brigg eingeschlagen. Schnell kam es näher, und der junge Deutsche glaubte seinen Blicken nicht trauen zu dürfen, als er nun in der eleganten Dame mit dem feschen Strohhütchen Ethel Fartaday erkannte. Neben ihr saß ein Europäer im Tropenhelm und weißem Uniformrock, – ohne Zweifel ein Offizier der indischen Armee, mit dem sie bisweilen ein paar Worte wechselte.

Jetzt bemerkte auch sie die beiden Gestalten hinter der Reling der sauberen Brigg. Sie schien leicht zusammenzuzucken, winkte dann aber sofort freundlich mit der Hand herüber und rief den Ruderern einen kurzen Befehl zu, worauf das von dem Offizier gesteuerte Boot in einem Bogen herumschwenkte und an dem Floß unter dem Fallreep anlegte.

Ethel Fartaday hatte den Kopf gehoben und begrüßte Manhard mit einem scherzenden: „Also hier stecken Sie, Sie Ausreißer …! Das nennt man ein unverhofftes Wiedersehen! Dürfen wir an Bord kommen? Ich kann Ihnen dann gleich meinen Vetter Percy Fartaday, Hauptmann im 12. Schützen-Regiment, vorstellen.“ –

Empfohlene Zitierweise:
W. K. Abel: Die Perle der Königin. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perle_der_K%C3%B6nigin.pdf/59&oldid=- (Version vom 31.7.2018)