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Stein eingelassene, als Türgriff dienende Ring kaum zu bemerken war.

Manhard zog langsam an dem Ringe, jedoch ohne Erfolg. Es mußte also noch eine Art Riegel geben, der die Pforte verschloß. Schließlich fand er auch diesen und trat nun, nachdem er schon vorher die Taschenlampe ausgeschaltet hatte, tief gebückt einen Schritt vor, um zunächst angestrengt zu lauschen. Dann erst schob er an dem Knopf der elektrischen Laterne und ließ den weißen Lichtkegel schnell in die Runde gleiten. Was er vor sich sah, war Fung-Scho’s Vorratskammer ohne Frage. Fäßchen, Kisten, Gestelle mit Flaschen, Konservenbüchsen und anderes mehr standen in dem ziemlich geräumigen Gelaß in ganzen Stapeln umher. Über einer mit Eisenblech beschlagenen Tür lag ein vergittertes, niedriges Fenster. Die Luft hier war kühl und dumpfig, so daß der Detektiv sofort auf die Vermutung kam, er müsse sich in einem wahrscheinlich unter dem Hofgebäude der Kneipe liegenden Keller befinden. –

Vollauf befriedigt von den Erfolgen dieses nächtlichen Ausflugs trat Manhard nun den Rückweg an. Bald hatte er den gemauerten Teil des Ganges hinter sich und durchschritt jetzt die langgestreckte Höhle, indem er des öfteren stehen blieb und bei ausgeschalteter Lampe angestrengt horchte, da er ja mit der Möglichkeit rechnen mußte, daß der Gouverneur auch heute eine Zusammenkunft mit dem Chinesen verabredet habe.

Daß diese Vorsicht nur zu berechtigt war, sollte er sehr bald erfahren. In der Nähe der in die Turmruine hinaufführenden Treppe angelangt, hatte eine weite Ausbuchtung der Höhle seine Aufmerksamkeit erregt und ihn veranlaßt, sie genauer in Augenschein zu nehmen. Zu seiner Überraschung stellte er fest, daß es hier eine Abzweigung der Höhle gab, die

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W. K. Abel: Die Perle der Königin. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perle_der_K%C3%B6nigin.pdf/50&oldid=- (Version vom 31.7.2018)